Ein Städtetrip nach Riga ist eine tolle Sache. Die Altstadt ist wunderschön und liebevoll restauriert. Hier durch die Gassen zu schlendern macht richtig viel Spaß.
Wer, wie ich, nicht gerne stundenlang in Cafés sitzt und Museumsbesuche lieber auf total verregnete Tage verlegt, für den bietet sich ein Auflug rund um Riga an.
Fragt sich nur: was macht man jetzt?
Was liegt da näher als die Umgebung zu erkunden?
Hier sind meine Top 4 der Ausflugsziele rund um Riga.
Inhaltsverzeichnis
1. Jurmala – Strand und Meer vor Rigas Haustür
2. Schloss Rundale – das Versailles des Baltikums
3. Moorwanderung im Kemeri Nationalpark
4. Das lettische, ethnografische Freilichtmuseum – Lettlands Bullerbü zum Anfassen
1. Jurmala – Strand und Meer vor Rigas Haustür
Der Badeort Jurmala liegt knapp 10 Kilometer von Riga entfernt. Irgendwo logisch, dass er eins der Lieblingsausfugsziele der Hauptstadtbewohner ist.
Einen Stadtkern werdet ihr in Jurmala vergeblich suchen. Jurmala erstreckt sich über 32 Kilometer und 14 Dörfer, die alle dicht an dicht aneinanderliegen und ineinander übergehen. Daher ist es eigentlich egal, von wo aus ihr eure Tour beginnt.
Der Ort Majori mit einer Fußgängerzone, Bar’s, Restaurants, Museen und Läden hat das meiste Zeug zum Zentrum. Im Gegensatz zum litauischen Badeort Palanga geht hier alles gemütlich und richtig entspannt zu.
Aber Achtung! Sobald die Hauptsaison vorbei ist, klappt der Ort die Bürgersteige hoch. Viele Geschäfte haben dann zwar geschlossen, doch ich finde: ein Besuch lohnt sich allemal.
Typisch Jurmala
Schön anzusehen sind die landestypischen Holzhäuser, die sich durch die Orte ziehen. Über die kleine Hütte mit dem verwucherten Garten bis hin zur prächtigen Strandvilla ist alles vertreten. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welches dieser Schmuckstücke das Schönste ist.
Noch schöner, wenn so ein Traumhaus einen direkten Strandblick hat. Das ist echt der Hauptgewinn. Besonders bei dem breiten, feinsandigen Sandstrand und der ruhigen Ostsee. Da sind selbst die Möwen richtig gechillt.
Wie kommt man nach Jurmala?
- Mit dem Auto
Mit dem Auto erreicht ihr Majori nach ca. 25 Minuten. Parkplätze gibt es genug und ein Parkticket kostet auch nicht die Welt.
Als Autofahrer bezahlt man bei der Einfahrt in die Stadt eine Kurtaxe von 1,40 Euro pro Tag. Die Karte bekommt ihr kurz vor der Brücke, die über die Lielupe führt.
Die Ausschilderungen an der A10 sind kaum zu übersehen. - Mit der Bahn
Der Regionalzug von Riga nach Jurmala fährt täglich mehrmals hin und zurück. Die Fahrt dauert zwischen 30 und 40 Minuten und kostet 1,43 Euro pro Person.
Selbst wenn euer englisch nicht so der Hit ist: Alle Infos zu Abfahrzeiten und Preisen bekommt ihr hier: https://www.pv.lv/en/
2. Schloss Rundale – das Versailles des Baltikums
Wer Lust auf eine längere Tour hat und gerne Schlösser besucht, dem kann ich den Besuch im Schloss Rundale empfehlen. Von Riga aus erreicht ihr das Schloss nach ca. 1:15 Std. Fahrtzeit.
(Ich habe Schloss Rundale auf dem Weg vom Berg der Kreuze in Litauen nach Riga besucht.)
Je weiter man sich von der Hauptstadt Riga entfernt, desto kleiner werden die Dörfer. Die Straße ist nicht die Beste. Ich würde hier alles andere, als ein prunkvolles Anwesen mit wunderschöner Gartenanlage erwarten. Doch genau das wartet auf mich.
Kaum angekommen am Schloss werden die Wolken immer dicker und es beginnt zu regnen. Typisches Herbst – schmuddelwetter. Vom Parkplatz aus bietet sich der Blick auf den Nord-Westflügel. Wahnsinn! Das ist wirklich beeindruckend.
Der Blick auf den Hautpeingang ist richtig nobel. Auf zwei riesigen Säulen bewachen steinerne Löwenstatuen die Einfahrt. Ja… da kommt langsam Burgherrenfeeling auf.
Man kann hier locker einen ganzen Tag verbringen und sich das Schloss, das Museum, die Gruft und den riesigen Garten ansehen. Für alle, die nicht so gut zu Fuß sind, stehen am Eingang zur Gartenanlage kleine und größere Golfcaddy zur Miete bereit, mit denen man im Schritttempo über die Anlage düsen kann.
Alle Infos’s zum Schloss, den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen bekommt ihr unter https://rundale.net/de
Richtige Schlossliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten.
Tipp: Für alle, deren Herz beim Anblick dieser Anwesen höher schlägt gibt es noch mehr zu sehen: ca. 20 Kilometer entfernt liegt Schloss Mesothen.
3. Moorwanderung im Kemeri Nationalpark
Ihr habt ein Auto und Lust auf Natur? Dann wäre der Kemeri Nationalpark was für euch! Nach 50 Fahrminuten von Riga aus seid ihr da.
Ein Zug ab Riga fährt auch – plant ca. zwei Stunden für die Fahrt ein. Der Ort Kemeri ist klein und kommt eher verfallen daher, aber er ist der Ausgangspunkt für Wanderungen im Nationalpark. Allerdings muss ich ehrlich sagen – zu Fuß habt ihr dann doch mehr zu laufen, als einem vielleicht lieb ist. Der Anfang für die Moorwanderung liegt gut 3,8 Kilometer vom Bahnhof Kemeri entfernt.
Ich bin mit dem Mietwagen angereist und habe mir das große Kemeri Moor angesehen.
Vom Parkplatz aus führt ein Weg – erstmal ganz unspektakulär – durch einen Wald, bis ihr an den Holzstegen ankommt. Hier kann man sich für 2 Routen entscheiden – die kurze ist ca. 1,4 km lang, die lange macht einen großen Bogen und kommt auf 3,4 km.
Klar. Ich nehme die lange Route – wenn schon, denn schon. Also rauf auf den Holzweg und rein ins Moor. Einen Vorteil hat der lange Weg noch: ihr kommt direkt zur Aussichtsplattform von der man einen fantastischen Blick über das Gelände hat.
Die Wege sind super ausgebaut. Um Staus mit entgegenkommenden Besuchern zu vermeiden sind alle paar Meter größere Plattformen eingerichtet. Im Herbst könnt ihr hier fast alleine und ohne viele Besucher die Moorlandschaft und Pflanzen genießen.
Mein Tipp: Auf dem Weg zum Kemeri Nationalpark fahrt ihr direkt an Jurmala vorbei: Perfekt um beide Ausflugsziele miteinander zu verbinden.
Das lettische, ethnografische Freilichtmuseum – Lettlands Bullerbü zum Anfassen
Ihr habt kein Auto und keine Lust auf längere Bahnfahrten? Dann ist das Freilichtmuseum eine super Wahl als Ausflugsziel rund um Riga.
Bevor ich Riga Richtung Gauja Nationalpark verlasse, halte ich für einen Besuch im Ethnografischen Freilichtmuseum – und ich habe Glück im Unglück.
Es ist der erste Oktober – die Wintersaison hat offiziell begonnen. Für mich heißt das: weniger Eintritt zahlen. Soweit – so schön. Der Nachteil am offiziellen Beginn der Wintersaison: es sind nur einige der historischen Gebäude von innen zu besichtigen. Und das finde ich richtig schade, denn ich schnuppere gerne in die Vergangenheit und schaue mir an, wie das Leben so war (auch wenn es nur nachgebildet ist.)
Das geöffnete Haus befindet sich in der Nähe des Einganges. Ein kleiner Komplex mit Waschhaus, Sauna und Wohnhaus. Innen: die Einrichtung von früher. Mir gefällt es.
Auf dem Gelände seht ihr über 100 nachgebaute Häuser aus den verschiedenen Regionen Lettlands vom 17. bis 20. Jahrhunderts. Klingt öde? Nein. Das ist es nicht!
Die Anlage ist gut aufgebaut. Die einzelnen Regionen sind in kleine „Dörfer“ unterteilt – so lassen sich gut die Unterschiede der regionalen Bauweisen erkennen.
Rund ums Jahr finden hier verschiedene Veranstaltungen, Workshops und Feste statt, an denen man noch näher in die Vergangenheit eintauchen kann.
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