Nachdem ich die top Städte der flämischen Region erkundet hatte, ging es weiter in die Wallonie. Brüssel liegt auf meinem Weg und etwas Zeit für einen Blick in Belgiens Hauptstadt ist auch. Da bin ich mal gespannt, was ich an einem halben Tag in der Millionenstadt alles erlebe.
Stadtrundgang in Brüssel
Was in Antwerpen gut geklappt hat, wird sich auch in Brüssel gut machen. So war mein Gedanke, als ich mein Auto auf einem P&R Parkplatz in U-Bahn nähe abstelle.
Die Tageskarte für 7,80 werde ich sicher nicht ausreichend nutzen, daher geht es per normalem Ticket in die Innenstadt.
Die Haltestelle Central ist mein Ausgangspunkt durch Belgiens Hauptstadt. Wie der Name vermuten lässt, liegt sie wirklich perfekt im Stadtzentrum und somit nur einen Katzensprung vom Grote Markt entfernt.
Natürlich lässt der erste Laden mit belgischen Waffeln nicht lange auf sich warten.
Galeries Royales Saint-Hubert
Brüssels Zentrum ist gut besucht. Rund um den Grasmarkt sind die Cafés proppenvoll. Und das an einem Wochentag um 11 Uhr! Die Leute haben hier echt die Ruhe weg. Ehe ich mich versehe, stehe ich vor der Galeries Royales Saint-Hubert. Hier findet ihr vornehmlich Geschäfte der höheren Preisklasse, aber ein Blick in die Passage lohnt sich.
Grote Markt
Nach Antwerpen und Gent bin ich etwas verwöhnt, was schöne Plätz angeht, aber der Grote Markt in Brüssel stellt alles in den Schatten. Der ist einfach nur prunkvoll schön. Die vielen goldenen Details setzen allem noch die Krone auf. Da komme ich aus dem Fotografieren gar nicht mehr heraus.
Atomium
Passend, dass sich hier Brüssels Touristeninformation befindet. Ich muss zugeben, dass ich mich nicht gut informiert habe, was und wo genau die Sehenswürdigkeiten sind. Klar. Das Atomium kenne ich schon, aber dass es 6 km außerhalb der Innenstadt liegt, hätte ich jetzt nicht gedacht. Mein Auto steht in der komplett anderen Richtung. Da wäre das Tagesticket doch lohnenswert.
Manneken Pis
Macht nichts. Ich kaufe mir einen Stadtplan für 1 Euro und mache mich auf dem Weg zum berühmtesten Brunnen der Stadt: Manneken Pis.
Der Kerl ist kleiner als erwartet. Ohne die Tourischaren und seinem fancy Outfit könnte man glatt daran vorbeilaufen.
Es gibt mehrere Geschichten, warum es die urinierende Figur gibt. Die Version, dass ein kleiner Junge eine brennende Lunte gelöscht und somit die Zerstörung der Stadt abgewendet hat, finde ich am charmantesten.
Letztendlich ist es auch egal, wie es zu dem Kult kam. Manneken Pis wird geliebt und hat sogar sein eigenes Kostümmuseum, aus dessen Fundus er für besondere Anlässe eingekleidet wird!
Auch eine Entführung hat die Statue bereits hinter sich. Im Gegensatz zu einem Teil des Genter Altars wurde er aber wiedergefunden. Seitdem steht das Original sicher im Brüsseler Stadtmuseum.
Da der pinkelnde Junge so gut ankommt, wurden auch Jeanneke Pis und Zinneke Pis errichtet.
Das Mädchen Jeanneke findet ihr auf der rechten Seite am Ende der Sackgasse Imp. de la Fidélité.
Der Hund Zinneke ist kein Brunnen und steht abseits der Innenstadt an der Kreuzung von Rue du Vieux Marché und Rue des Chartreux.
Stadtmauer
Wenn ihr nach dem Kostümmuseum für Manneken Pis in die Rue de Villers einbiegt, kommt ihr an einem Stück der alten Stadtmauer vorbei.
Ein paar Meter weiter auf dem Boulevard de l’Empereur steht das Anneessenstor – ein weiteres Überbleibsel der alten Stadtmauer.
Viel mehr ist heute nicht mehr erhalten.
Mont des Arts
Mein nächster Anlaufpunkt war der Mont des Arts mit dem Landschaftsgarten. Von hier oben hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt und ist direkt im Kulturzentrum zwischen allerhand Museen wie die Königlichen Museen der Schönen Künste oder das Musikinstrumentenmuseum. Das Haus ist allein durch seine Bauart ein Grund, um hier her zu kommen.
Koningsplein und königlicher Palast
Für mich geht es weiter zum Koningsplein. Ein Bild der Kirche Saint Jacques-sur-Coudenberg und dem Verfassungsgerichtshof muss natürlich sein.
Rund um den königlichen Palast und dem breiten Warandepark ist es an diesem sonnigen Märztag mehr als ruhig. In den Sommermonaten, wenn die königliche Familie im Urlaub ist, kann man das Schloss und den Arbeitsplatz des Königs besichtigen. Berufliches und Privates wird in der sechsköpfigen Königsfamilie getrennt. Das 7 km entfernte Schloss Lacken ist der Wohnsitz der Familie. Hier hat man als normalsterblicher nur die Chance, einen Teil des Gartens und im Frühjahr in die königlichen Gewächshäuser zu besichtigen. Aber gut. Ich lasse ja auch nicht jeden in meine Wohnung.
Europaviertel
Praktisch, dass das Europaviertel direkt an den Arbeitsplatz des Königs grenzt. Da schaue ich als Nächstes vorbei. Hinter dem Luxemburg-Platz reihen sich die Fensterfronten des Europäischen Parlaments aneinander. Ab und an hasten Anzugträger mit ihren Parlamentsausweisen und Aktentaschen über den Platz. Besucher können im Parlamentarium einen kleinen Blick hinter die Kulissen werfen. Für mich wird es langsam Zeit, mich auf den Rückweg zum Auto zu machen, also ab zur nächsten Metrohaltestelle.
Jubelpark
Kurz vor der U-Bahn Station Schumann sehe ich eine Statue am Horizont. Die liegt in der Richtung, in die ich eh muss, also schaue ich dort kurz vorbei. Wenn man schon mal in der Nähe ist, kann man das auch noch mitnehmen. Je näher ich komme, desto mehr entpuppt ich die vermeintliche Statue als Quadriga auf einem Triumphbogen. Der steht im 37 ha großem Jubelpark und wurde 1905 zur 75-Jahr-Feier der belgischen Unabhängigkeit fertiggestellt. In den Seitenflügeln findet ihr Museen, wie z. B. die Oldtimer-Sammlung in der Autoworld.
Ich muss sagen, dass Brüssel in all dem Großstadtgewimmel echt schöne, ruhige Ecken hat. Für den ersten Besuch habe ich schon eine Menge gesehen. Beim nächsten Besuch schaue ich dann beim Atomium vorbei.
Wissenswertes zu Brüssel
Wie Antwerpen und Gent hat Brüssel auch eine Umweltzone, in die ihr mit eurem Auto nicht einfach reinfahren dürft. Meldet euch hierzu vorher an oder benutzt einen der kostenlosen P&R Parkplätze und fahrt mit Bus, Bahn oder Metro in die Innenstadt. Das schont den Geldbeutel und die Nerven.
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