Eindrucksvolle Sandsteinformationen, großartige Ausblicke, wunderschöne Natur und landestypische Architektur. Das Elbsandsteingebirge ist eine Wucht und daher zurecht ein wahrer Besuchermagnet. Zwischen Touristenhotspots und unberührter Waldlandschaft habe ich ein verlängertes Wochenende im tschechischen Teil des Elbsandsteingebirges verbracht.
Zwei volle Tage hatte ich Zeit, um die Landschaft der Böhmischen Schweiz zu erkunden. Der Mix aus Städten und Dörfern, beeindruckenden Landschaften samt Wanderungen und Flussabenteuern ist perfekt und abwechslungsreich, dass nie Langeweile aufkommt.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zum Elbsandsteingebirge
Städte in der Böhmischen Schweiz
Hřensko (Herrnskretschen)
Děčín (Tetschen)
Jetřichovice (Dittersbach)
Srbská Kamenice (Windisch Kamnitz)
Wandertipps für die Böhmische Schweiz
Pravčická brána (Prebischtor)
Šaunštejn & Malá Pravčická Brána (Felsenburg Schauenstein & Kleines Prebischtor)
Bootsfahrten in der Böhmischen Schweiz
Edmundsklamm (Edmundova soutěska)
Wilde Klamm (Divoká soutěska)
Unterkunftstipp in der Böhmischen Schweiz
Parkplatztipps für die böhmische Schweiz
Geld wechseln für die Böhmische Schweiz
Wissenswertes zum Elbsandsteingebirge
Etwa 700 km² groß ist das Elbsandsteingebirge, das sich über die deutsch-tschechische Grenze erstreckt. Besser bekannt ist die Region dank der beiden Nationalparks, die sich in beiden Ländern befinden und als Sächsisch-Böhmische Schweiz gut zusammenarbeiten.
Beide Nationalparks sind relativ jung. Die Sächsische Schweiz wurde 1990 gegründet. Im Jahr 2000 wurde die Böhmische Schweiz zum Nationalpark erklärt.
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Städte in der Böhmischen Schweiz
Hřensko (Herrnskretschen)
Hřensko ist eine kleine Gemeinde, die sich nahezu an die Deutsch-Tschechische Grenze kuschelt. Sobald ihr den Grenzübergang zwischen Deutschland und Tschechien passiert habt, tauchen die ersten Duty-Free Shops in Reih und Glied entlang der Hauptstraße auf.
Einen sehr schönen Blick auf Hřensko habt ihr von dem Aussichtspunkt Janovská vyhlídka oberhalb der Ortschaft. Von hier oben aus betrachtet wirkt Hřensko wie ein malerischer, ruhiger Ort.
Die Vorstellung verpufft schlagartig, als ich durch die kleine Innenstadt bummele. Hier klebt ein asiatischer Klamotten- und Trödelladen am nächsten. Schrill glitzerne Tücher, T-Shirts, gefakte Markenartikel von Nikeschuhen bis zur Gucci Handtasche und allerlei Gedöns bieten die immer gleichen Shops zu Hauf an. Da übersieht man glatt, dass Hřensko ein paar sehr schöne, alte Gebäude hat.
Abgesehen vom Shoppingtrubel ist Hřensko ein beliebter Startpunkt für die Wanderung zum Prebischtor. Das erklärt auch die saftigen Parkplatzpreise von 2 Euro pro Stunde bis 12 Euro für einen Tag. Was super ist: Ihr müsst euer Geld nicht in tschechische Kronen tauschen. Der ganze Ort ist bestens für Touristen aus Deutschland ausgelegt.
Mein Tipp: kommt bitte nicht auf die Idee, irgendwo am Straßenrand zu parken. Euer Wagen wird schneller mit einer Parkkralle geschmückt, als euch lieb ist.
Děčín (Tetschen)
Děčín ist die größte Stadt der Region und hat richtig schöne Ecken. Ich habe es mir nicht nehmen lassen und einen Nachmittag genutzt um die Stadt etwas zu erkunden.
Richtig schick ist das weiße Schloss, was auf einem Felsvorsprung über der Stadt tront.
Vom Schloss aus hat man einen tollen Blick auf die Elbe und den urigen Aussichtsturm Schäferwand.
Allgemein ist Děčín eine sehr entspannte Stadt. Zu meinem Besuch war das Oldtimertreffen auf dem Stadtplatz das Highlight. Sehenswert ist auch die Zufahrt zum Schloss und die parallel verlaufende, breite Straße Křížová mit der Heilig-Kreuz-Kirche.
Jetřichovice (Dittersbach)
Die kleine, lang gezogene Ortschaft Jetřichovice ist ein Böhmisches Dorf wie aus dem Bilderbuch. Touristisch hat der Ort, abgesehen von ein paar Restaurants und einer Touristeninformation nicht viel zu bieten. Ein Stop lohnt sich hier wegen der Aussicht auf die Felsenburg Falkenstein und der regionstypischen Häuser. Die findet ihr auch in anderen Orten, aber in Jetřichovice reihen sich die schmucken Häuser dicht aneinander.
Charakteristisch für die Volksarchitektur sind die Nutzung von Holz und Stein. Die Umgebinde- und Fachwerkhäuser erkennt ihr auf den ersten Blick. Die schönsten Häuser finden sich meiner Meinung nach am Ende des Ortes Richtung Hohenleipa.
Mein Tipp: Hebt euch das Parkticket auf, wenn ihr hier auf einem der öffentlichen Parkplätze parkt. Das Ticket könnt ihr weiterhin im Ort Hohenleipa nutzen, von dem aus man zur Felsenburg Schauenstein und dem kleinen Prebischtor wandern kann.
Srbská Kamenice (Windisch Kamnitz)
Srbská Kamenice gehört zu den kleinen, typisch böhmischen Dörfern, durch die man eigentlich nur durchfährt. Da ich dort meine Unterkunft hatte, habe ich die Abende genutzt, um mir die Umgebung anzusehen und den Ort zu erkunden. Mir hat die Lage super gefallen. Der Ort verläuft parallel zum sanft plätschernden Flussabschnitt der Kamenice und ist einfach entspannend.
Was mir ebenfalls sehr gefallen hat, waren die kleinen Holzschautafeln. Mit schönen Illustrationen erzählen sie von der Geschichte des Ortes. So habe ich auch das Waldtheater gefunden, was sich in der Nähe des Aussichtspunktes befindet. Noch mehr Geschichtswissen findet ihr im Ländlichen Landwirtschaftsmuseum. Es sind „nur“ zwei Ausstellungsräume, aber wenn man schon vorbeigeht kann man auch reinschauen.
Generell ist der Ort ein top Ausgangsziel für Wanderungen. Von hier aus kann man super den weniger touristischen Teil der Böhmischen Schweiz erkunden und hat den ganzen Wald gefühlt für sich allein. Ein Tipp: Vom Ort aus führt ein Wanderweg entlang der Ferdinandsklamm zur Ruine der Grundmühle.
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Wandertipps für die Böhmische Schweiz
Pravčická brána (Prebischtor)
Ein Besuch in der Böhmischen Schweiz ohne das Prebischtor gesehen zu haben wäre, als würde man es versäumen in New York die Freiheitsstatue zu sehen. Denn das Prebischtor ist das Wahrzeichen des Nationalaprks Böhmische Schweiz und die größte natürliche Sandstein-Felsbrücke Europas.
Das Naturdenkmal zieht jährlich Besuchermassen an und dient selbst als Filmkulisse für Kassenschlager wie Der König von Narnia aus der Reihe Die Chroniken von Narnia.
Momentan erreicht man das Prebischtor am besten vom Ort Hřensko. Leider ist der beliebte Wanderweg über den Gabrielensteig momentan aufgrund eines Waldbrandes gesperrt.
Ich habe die 4 Kilometer zum Tor ab Hřensko zu Fuß zurückgelegt. Es gibt die Möglichkeit, den ersten Kilometer mit dem Bus zu fahren. Ehrlich gesagt, bin ich aus dem Busfahrplan nicht schlau geworden und wollte auch nicht warten.
Der erste Kilometer verläuft eher uncharmant an der Hauptstraße entlang. Hier kann man die Auswirkungen des Waldbrandes nicht übersehen. Verkohlte Baumstämme, soweit das Auge reicht.
Am Eingang zum Aufstieg sieht es nicht besser aus. In der prallen Mittagssonne laufe ich über einen holperig gepflasterten Weg, bis es schließlich knackig bergauf geht. Erst kurz vor dem Ziel habe ich die Auswirkungen des Waldbrandes hinter mir gelassen. Hier sieht es richtig schön aus. Dichte Baumkronen spenden angenehmen Schatten und ehe ich es bemerke, habe ich den ersten Blick auf das Gebäude, was sich in den Stein schmiegt.
Das Gelände des Prebischtors befindet sich in Privatbesitz. Gegen eine Eintrittsgebühr von 2,50 Euro p. P. Kann man das Gelände betreten und einen Blick auf das Naturhighlight werfen. Betreten darf man die Steinbrücke nicht. Wem jetzt der Magen knurrt, der kann sich im Restaurant böhmische Knödel mit Gulasch bestellen. Zu den Hauptbesuchszeiten solltet ihr einiges an Geduld mitbringen. Das Prebischtor ist immer gut besucht.
Wer mag, kann sich im Gebäude zusätzlich eine kleine Fotoausstellung mit schönen Aufnahmen der böhmischen Schweiz ansehen.
Šaunštejn & Malá Pravčická Brána (Felsenburg Schauenstein & Kleines Prebischtor)
Die Felsenburg Schauenstein (Šaunštejn) und das kleine Prebischtor lassen sich bestens miteinander kombinieren. Ab dem Ort Hohenleipa erreicht ihr in kurzer Zeit den heutigen Aussichtspunkt Šaunštejn. Kaum zu glauben, dass sich auf dem Felsen eine richtige Burg befand. Ein paar Hinweise sind bis heute erhalten geblieben. Wer Lust hat, kann auf die Aussichtsplattform klettern.
Ich denke klettern ist das richtige Wort, denn die steile Treppe, die in die engen Felswände führt, lässt erahnen, dass das kein leichter Aufstieg wird.
Ich gehe weiter und habe einige Meter später einen super Ausblick auf Šaunštejn. Das reicht mir total.
Im Gegensatz zum Prebischtor darf man das kleine Prebischtor betreten und über die Steinbrücke laufen. Von hier oben hat man einen schönen Blick auf die Umgebung. Dagegen ist es nicht einfach, das kleine Prebsichtor zu fotografieren. Zurück zum Parkplatz geht es den gleichen Weg.
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Bootsfahrten in der Böhmischen Schweiz
Die Böhmische Schweiz lässt sich zum Teil vom Wasser aus erkunden. Ab Děčín könnt ihr z. B. nach Hřensko, Bad Schandau oder Dresden schippern. Noch schöner sind die Besuche in den schmalen Tälern, durch die sich der Fluss Kamenice schlängelt.
Edmundsklamm (Edmundova soutěska)
Ein Besuch in den Klammen bei Hřensko ist ein richtiges Highlight. Leider ist die Klamm seit einem verheerenden Waldbrand für Touristen geschlossen.
Wilde Klamm (Divoká soutěska)
Mehr Glück hat man in der Wilden Klamm. Die ist zwar wesentlich kürzer als die Edmundsklamm, aber trotzdem sehr schön. Die Wilde Klamm erreicht ihr am besten von dem kleinen Ort Mezná (Stimmersdorf). Der Weg hinuter zur Klamm ist bestens ausgeschildert. Vom Ort aus geht es erst sanft, dann per Treppe bergab. Der Weg entlang der Klamm beginnt auf einer Brücke, die über die Kamenice führt. Alleine der Ausblick ist wahnsinnig schön.
Weiter führt der Weg auf einem gut begehbaren Pfad immer entlang des Flusses, bis ihr nach 10 Minuten am Bootsanleger ankommt. Wer mag, kann die Klamm per Boot erkunden. Das kostet 4 Euro p. P. und der Bootsafhrer erzählt euch einiges über die Landschaft und Pflanzen.
Mein Tipp zur Anreise nach Mezná: fallt nicht darauf rein, dass ihr zwingend am Parkplatz im vorgelagerten Ortsteil Mezní Louka parken müsst. Versucht euer Glück und fahrt weiter bis in den Ort Mezná. Ich habe dort auf dem Parkplatz vor dem Hotel Hubert für 6 Euro parken können und mir so die 1,2 Kilometer Fußweg entlang der Straße gespart.
Optional könnt ihr vom Indianerdorf Rosehill zur Wilden Klamm gehen. Das liegt am nördlichen Ende der Gemeinde Růžová. Der Weg soll länger sein, aber schön ist er sicherlich auch.
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Unterkunftstipp in der Böhmischen Schweiz
Meine Unterkunft lag im Ort Srbská Kamenice bei einem privaten Gastgeber. Was ich nicht wusste: Die Dusche ist in der Küche und die Toilette in einem Extraraum auf dem Flur. Für mich ist das kein Problem. Ansonsten ist die Unterkunft bestens ausgestattet und sehr sauber.
Was klasse ist: Im Ort gibt es einige Restaurants und schöne Möglichkeiten, Abends noch die Umgebung zu erkunden. Zudem ist die Lage ideal um Tagesausflüge zu machen.
Ich fand es super.
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Parkplatztipps für die Böhmische Schweiz
So schön die Böhmische Schweiz auch ist: Bei den Parkplatzpreisen ist mir wirklich die Laune vergangen. Hier 12 Euro, da 8, beim nächsten Stop 6 Euro. Das geht ganz schön ins Geld! Vor allem wenn man bedenkt, daß man für die meisten Wanderungen nur ein paar Stunden braucht und somit gut 3 Stellen anfahren kann.
Parkplätze selbst gibt es genug. Hier lohnt sich ein Blick auf die Preise. Alleine in Hřensko schwanken die Stellplatzpreise je nach privaten Parkplatzanbieter zwischen 8 und 12 Euro für einen Tag.
Falls ihr kostengünstig zum Prebischtor kommen wollt, könnt ihr gratis am Elbufer zwischen dem Grenzübergang und dem Ortsanfang von Hřensko parken. Jedenfalls habe ich dort keine Hinweise auf Parkkosten ausmachen können. Allerdings verlängert sich der Weg zum Prebischtor dann um 2 Kilometer je Strecke.
Schön ist, dass man das Parkticket eines gebührenpflichtigen Parkplatzes mit Automaten in Jetřichovice und Vysoká Lípa (Hohenleipa) nutzen kann. Ich bin zufällig auf den kleinen Aufkleber am Parkautomaten aufmerksam geworden. Vielleicht ist das in anderen Regionen der Böhmischen Schweiz auch der Fall.
Bei aller Liebe zum Geld sparen beim Parken noch ein Tipp: Lasst euer Auto nicht am Straßenrand stehen. Ihr habt schneller eine Parkkralle am Reifen, als euch lieb ist. Ich habe selbst dort Parkkrallen an Autos gesehen, die auf freien Plätzen geparkt hatten, von denen ich auch ausgegangen bin, dass man dort seinen Wagen abstellen kann.
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Geld wechseln für die Böhmische Schweiz
Geld wechseln ist nicht zwingend nötig, wenn ihr in der Böhmischen Schweiz unterwegs seid. In den Haupttouriorten könnt ihr auch mit Euro zahlen. Das war selbst am Eingang zum Restaurant beim Prebischtor kein Problem. An öffentlichen Parkplatzautomaten und in Supermärkten könnt ihr mit Karte zahlen. Das ist wirklich easy.
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Weitere Reisetipps zu Tschechien
Habt ihr Tipps für die Böhmische Schweiz?
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