Das Elsass hat eine bewegte Geschichte hinter sich – mal mit deutscher, mal mit französischer Nationalität. An dem deutsch – französischem Mix hat sich bis heute wenig geändert. Straßennamen werden z.B. in beiden Sprachen ausgewiesen und auch die regionale Küche schwankt zwischen Sauerkraut und Baguette.
Der schönste Weg durch das Elsass soll entlang der Weinstraße führen.
Den Tipp nehme ich mir gerne zu Herzen und starte meine Tour, durch die Weinberge und die elsässischen Orte, in Straßburg.
Inhaltsverzeichnis
1. Ein Nachmittag in Straßburg
2. Die Weinstraße (Route des Vins d’Alsace)
3. Obernai (Oberehnheim)
4. Dambach-la-Ville
5. Ribeauville (Rappoltsweiler)
6. Riquewihr-(Reichenweiher)
7. Colmar
8. Eguisheim (Egisheim)
Ein Nachmittag in Straßburg
In Straßburg beginnt meine Reise durch das Elsass. Hier, in der regionalen Hauptstadt, hat das Europäische Parlament seinen Sitz. Den modernen Stadtteil lasse ich aus – ich nehme mir den Nachmittag Zeit, um die Altstadt, die vom Fluss Ill umrundet wird, und ihre Geschichte kennenzulernen.
Mein erster Weg führt mich zur Barrage Vauban – die große Schleuse mit Wehr war im 17. Jahrhundert Verteidigungsanlage. Heute ist sie für Fußgänger geöffnet, um die Ill zu überqueren. Im unteren Teil führt ein langer Gang mit Einbuchtungen zur Treppe, von der man auf die Aussichtsterrasse gelangt. Von hier aus hat man einen super Blick auf die Ponts Couverts und den Heinrichsturm.
Hinter den Ponts Couverts beginnt der Stadtteil Petite France mit dem malerischen Gerberviertel, welches sich nur zu Fuß über die schmalen Brücken erkunden lässt.
Für Museumsbesuche ist es zu spät, daher lasse ich mich einfach entspannt durch die Straßen der Altstadt und am Ufer der Ill entlang treiben.
Kurz vor dem Münster, dem Wahrzeichen der Stadt, wird es trubelig, also gehe ich lieber wieder zurück in die entspannten Seitenstraßen.
Der Nachmittag ist viel zu schnell vorbei. Am nächsten Tag geht es für mich weiter Richtung Colmar. Doch ich muss sagen: Der erste Eindruck von Straßburg ist schon mal nicht schlecht. Die Altstadt ist wirklich niedlich.
Bei meinem nächsten Besuch werde ich mir ein Boot mieten und die Stadt vom Wasser aus erkunden. Das scheint hier eins der Tourihighlights zu sein.
Die Weinstraße (Route des Vins d’Alsace)
Auf meiner Fahrt nach Colmar nehme ich nicht die Autobahn, sondern die Landstraße, um einige der vielen kleinen, malerischen Orte entlang der Weinstraße zu erkunden.
Über 170 Kilometer zieht sich die Elsässische Weinstraße von Marlenheim nach Thann. Dazwischen liegen gut 100 kleine Ortschaften, die sich gegenseitig an Charme und Niedlichkeit übertrumpfen.
Ein paar von ihnen werde ich mir ansehen.
Obernai (Oberehnheim)
Verschlafen wirkt das Zentrum des kleinen Ortes Obernai. Kaum ein Auto und nur wenige Menschen sind in den Straßen unterwegs.
Dabei ist Obernai ein richtig niedlicher Ort, der vor blumengeschmückten Fachwerkhäusern nur so strotzt. Besonders rund um den Place du Marché zeigt er sich von seiner schönsten Seite.
Dambach-la-Ville
Drei Stadttore schützen noch heute die Altstadt von Dambach-la-Ville. Das schnuckelige Zentrum mit seinen farbenfrohen Fachwerkhäusern ist wirklich sehenswert.
Je näher ich der großen Kirche im Zentrum der Altstadt komme, desto mehr wirkt dieser Ort wie aus einem Märchenbuch entsprungen.
Ähnlich, wie in Obernai, sind hier keine Touristen und kaum Einheimische unterwegs. Der Ort wirkt wie ein Stillleben.
Ribeauville (Rappoltsweiler)
Ribeauville wird neben Riquewihr in fast jedem Reiseführer über das Elsass erwähnt. Also gut. Ich mache auch hier halt und schaue mir den Ort an.
Vor dem Eingang zur Altstadt schürt ein großer und gut besuchter Parkplatz meine Erwartungen noch mehr an. Tatsächlich: ist hier, im Gegensatz zu den anderen beiden Orten, richtig viel los!
Restaurants, Souvenirshops, Spezialitätenläden und Störche – das elsässische Wappentier – wohin man schaut.
Ich gehe auf der Grand Rue bis zum Tour des Bouchers (der Fleischerturm) und biege in die Seitenstraßen ein.
Mögen es die 32° bei Sonnenschein oder meine hohen Erwartungen an diese Stadt sein: Ribeauville ist schön, aber ich hatte es mir jetzt echt besser vorgestellt.
Riquewihr (Reichenweiher)
Touristisch gesehen ist hier fast noch mehr Betrieb als in Ribeauville. Ich finde, das ist durchaus berechtigt, denn mir gefällt der Ort auf den ersten Blick auch besser. Die Hauptstraße ist schmaler und die Fachwerkhäuser sind knuffiger: Es wirkt gemütlicher und entspannter.
Auch was die Anzahl an Restaurants und Shops angeht, hat Riquewihr fast noch eine höhere Dichte als Ribeauville.
In den Seitenstraßen ist – wie üblich – nicht so viel los. Aber auch die finde ich, im direkten Vergleich, schöner und authentischer als in Ribeauville.
Riquewihr gehört auch zu den Orten, die zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählen.
Colmar
Gegen 16 Uhr erreiche ich mein Hotel in Colmar. Zugegeben, ich bin echt etwas müde und schon voll mit Eindrücken über das Elsass, aber die Innenstadt von Colmar schaue ich mir auf jeden Fall noch an!
Die schönste Art Colmar zu entdecken ist zu Fuß. Die Stadt Colmar hat dafür einen Rundweg geplant, dem ihr problemlos folgen könnt und der euch an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten und Stadtteilen entlangführt. Dafür muss man nur den kleinen Ausschilderungen auf dem Weg folgen: die Dreiecke mit der Freiheitsstatue.
Die Freiheitsstatue in Colmar
Für alle, die sich jetzt fragen, was die Freiheitsstatue mit Colmar zu tun hat: Colmar ist die Heimatstadt von Frédéric-Auguste Bartholdi – dem Erschaffer der Freiheitsstatue.
In der Rue des Marchands könnt ihr in seinem Geburtshaus das Bartholdi Museum besuchen und mehr über seine Arbeiten erfahren.
Colmar hat auch eine Freiheitsstatue, allerdings in kleinerem Maßstab. In der Innenstadt sucht ihr sie vergebens: sie steht in der Mitte eines Verkehrskreisels in der Nähe des Flughafens.
Eguisheim (Egisheim)
Am nächsten Morgen wird es Zeit für mich, zu meinem nächsten Ziel zu fahren: Lyon. Aber so ganz mag ich mich von den schönen Fachwerkstädten im Elsass nicht trennen.
Der Ort Eguisheim, liegt gerade mal ein paar Kilometer von Colmar entfernt und trägt auch den Titel, eins der schönsten Dörfer Frankreichs zu sein.
Ich finde: Eguisheim hat diesen Titel mehr als verdient und ist für mich einer der schönsten, kleinen Orte, die ich bisher im Elsass besucht habe. Der Ort ist unglaublich niedlich, sodass ich vor lauter Fotografieren nur langsam vorwärts komme.
Aber auch Colmar hat mir sehr gut gefallen – besser noch als Straßburg.
Fest steht eins: Das Elsass werde ich auf jeden Fall nochmal besuchen.
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Weitere Beiträge über Frankreich
Wart ihr schon einmal im Elsass? Welcher Ort hat euch am besten gefallen?
Ich freue mich auf eure Kommentare.
Wie immer ist auch dieser Reisebericht von reisen-und- blog wieder äußerst unterhaltsam und informativ. Und dazu diese wunderschönen Fotos! Sehr gut gemacht!
Hallo Moni,
vielen, lieben Dank für Deinen Kommentar und das große Kompliment.
Ich freue mich sehr, dass Dir meine Beiträge so gut gefallen.
VG
Liebe Frauke
Wenn ich deinen Beitrag mir so ansehe, wird in mir auch wieder die Sehnsucht geweckt einmal wieder ins Elsass zu reisen. Als ich noch in Deutschland gewohnt habe und öfter Ausflüge a die Mosel unternommen habe, war es von dort nur einen Katzensprung ins Elsass. Ich erinnere mich noch a den einen schönen Abend, wo wir noch spontan nach Straßburg gefahren sind. Straßburg in der Weihnachtszeit mit all den Beleuchtungen ist nämlich auch sehr empfehlenswert!
Liebe Grüße nun aus Tirol,
Christin von https://wanderschoen.at/
Hallo Christin,
das Elsass ist wirklich bezaubernd. Ich möchte gerne nochmal hinreisen und mir weitere der zuckersüßen kleinen Fachwerkstädte ansehen. Mal schauen, wann das klappt. Österreich und vor allem Tirol stehen auch noch auf meiner Reisewunschliste. Da habe ich auf deinem Blog schon tolle Ausflugstipps entdeckt. 🤩
LG Frauke