Ich mag die kleinen französischen Orte, die vor Geschichte, Fachwerkhäusern und verwinkelten Gassen strotzen. Auxerre gehört dazu. Die Stadt liegt auf halben Weg zwischen der Hauptstadt Paris und Dijon in der französischen Region Bourgogne-Franche-Comté. Ich hatte die Stadt als Übernachtungsmöglichkeit ausgesucht. Ich weiß nicht, wie ihr es handhabt. Ich mache auf längeren Autofahrten gerne in kleinen Orten halt, anstatt 10 Stunden durchzufahren.
Ich bin am späten Nachmittag in Auxerre angekommen. Die Zeit reicht, um die Hauptsehenswürdigkeiten zu sehen und einen Einblick zu bekommen. Mir hat Auxerre so gut gefallen, dass ich am nächsten Morgen eine zweite Tour durch die Stadt gemacht habe.
Inhaltsverzeichnis
Sehenswürdigkeiten in Auxerre
Rundweg – Sur les Traces des Cadett Rouselle
Rue du Temple
Place Charles Surugue
Cadet Rouselle
Tour de l’Horloge – der Uhrturm
Nicolas Retif de la Bretonne
Place de l’Hôtel de Ville und Marie Noël
Cathédrale Saint-Étienne d’Auxerre
Place Saint-Nicolas
Am Flussufer der Yonne
Auxerre bei Tag
Rundweg – Sur les Traces des Cadett Rouselle
Die Altstadt von Auxerre ist überschaubar. Ihr könnt sie in ein paar Stunden ohne Hektik entdecken.
Es gibt einen ausgeschilderten 5 km langen Rundweg, der euch an allen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Ich kenne die kleinen, dreieckigen Wegweiser aus anderen französischen Städten, wie z. B. Metz oder Colmar und finde die Idee super.
In der Touristeninformation könnt ihr euch für 2 Euro eine Broschüre kaufen, die euch zielsicher zu den 67 Sehenswürdigkeiten der Stadt lotst und euch mit Informationen versorgt.
Rue du Temple
Mein Stadtspaziergang beginnt in der Rue du Temple. Die ist die Haupteinkaufsstraße der Innenstadt. Neben ein paar Modeketten findet ihr hier kleine Boutiquen.
Die Straße ist verkehrsberuhigt und schön dekoriert. Jedenfalls war sie bei meinem Besuch mit Fähnchen und Flaggen des französischen Fußballsclubs AJ Auxerre geschmückt.
Place Charles Surugue
Nach ein paar Minuten komme ich am Place Charles Surugue an. Die Sonne steht bereits tief und wirft ihr warmes Licht auf die Fachwerkhäuser. Die erinnern mich prompt an Dijon und das Elsass.
In der Mitte des Marktplatzes, an dem jeden Mittwoch Morgen Markttag ist, steht die Statue von Cadet Rousselle.
Cadet Rouselle
Ich würde sagen, dass Cadet Rouselle der bekannteste Bewohner von Auxerre ist. Mit 20 Jahren kam Guillaume Joseph Roussel in die Stadt und arbeitete sich vom Hausdiener bis zum Gerichtsvollzieher hoch.
Über die Herkunft des Volksliedes Cadet Rouselle, das nach ihm benannt ist, ranken sich einige Geschichten. Fakt ist, dass jedes Kind in Frankreich das Volkslied über Cadet Rouselle kennt. Der exzentrischen Figur wurde unter anderem ein Film gewidmet.
In der Nähe der Statue, unter der Veranda des Uhrturms, befand sich sein Haus. Vielleicht habt ihr Glück und entdeckt die Gedenktafel, die dort angebracht sein soll.
Tour de l’Horloge – der Uhrturm
Vom Place Charles Surugue biege ich in die schmale Rue de la Draperie ein, die mich zur Hauptsehenswürdigkeit der Stadt bringt: dem Tour de l’Horloge. Zwischen den Häusern hängen Girlanden mit bunten Schmetterlingen. Meine Laune könnte an diesem warmen Sommerabend nicht besser sein. Ich habe Bilder vom Turm gesehen und bin mehr als gespannt auf ihn.
Die harte Realität trifft mich, sobald ich einen Blick in die Rue de l’Horloge werfe.
Der historische Uhrturm ist komplett eingezäunt. Es ist schade, aber kein Weltuntergang. Den Turm und die Uhrzeiger, die sich unabhängig voneinander bewegen, hätte ich mir gerne angesehen.
Manchmal kann ich darüber lachen. Das „Glück“, dass Sehenswürdigkeiten bei meinem Besuch verhüllt sind, habe ich oft. In Antwerpen war es die Liebfrauenkathedrale, in Singapur der Merlion oder auf Kuba das Capitol. Das sind nur einige Beispiele. Ich denke, dass es nicht nur mir so geht.
Nicolas Retif de la Bretonne
Bleiben wir kurz noch in der schön geschmückten Rue de l’Horloge. Hier steht die Statue von Nicolas Retif de la Bretonne. Der französische Schriftsteller arbeitete einige Zeit in der Druckerei, die sich im Erdgeschoss des Tour de l’Horloge befand.
Place de l’Hôtel de Ville und Marie Noël
Hinter dem Uhrturm, am Place de l’Hôtel de Ville, steht die Statue einer weiteren bekannten Einwohnerin der Stadt. Die Dichterin Marie Noël wurde in Auxerre geboren und wurde mit 77 Jahren von General de Gaulle zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. Alle drei Statuen wurden vom Bildhauer François Brochet geschaffen. Das als Info am Rande. Wer mehr über die Dichterin lernen möchte, kann das Hausmuseum in der Rue Marie Noël besuchen.
Cathédrale Saint-Étienne d’Auxerre
Vom Place de l’Hôtel de Ville geht es für mich langsam bergab Richtung Cathédrale Saint-Étienne d’Auxerre. Die kleinen Seitenstraßen sind zu niedlich. Ich folge den Dreiecken, die den Rundweg markieren und treffe kaum andere Menschen bis auf ein Touristenpaar. Es scheint, als seien sie von Auxerre so verzaubert wie ich.
Von der Kathedrale von Auxerre kann ich euch von außen berichten. Vom Parkplatz, der sich vor der Kirche erstreckt und vom Ufer der Yonne habt ihr einen tollen Blick auf die Kirche. Seid ihr von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr vor Ort, habt ihr täglich die Möglichkeit, den gotischen Bau zu besichtigen.
Place Saint-Nicolas
Anstatt dem Rundweg weiter zu folgen, gehe die Rue Cochois entlang. An der Kreuzung zur Rue de Yonne schmiegen sich Fachwerkhäuser malerisch aneinander. Bei so einem Anblick kann ich nicht vorbeigehen, ohne Bilder zu machen. Es ist zu schön. Ehe ich mich versehe, lande ich am Place Saint-Nicolas. Rund um den Brunnen, der in der Mitte des Platzes steht, sind einige Restaurants und Bars.
Am Flussufer der Yonne
Ich muss mich beeilen. Die Sonne geht langsam unter und ich möchte gerne noch ein paar Bilder mit der Kathedrale und dem Fluss Yonne machen. Am Flussufer gehe ich weiter bis zur Fußgängerbrücke Passerelle de la Liberté und auf der anderen Seite zurück bis zur Pont Jean Moreau. Schnell bin ich nicht, da ich immer wieder stehen bleibe, um mir die Szenerie anzusehen.
Auxerre bei Tag
Am nächsten Morgen scheint die Sonne aus allen Knopflöchern. Im Gegensatz zum Abend davor ist die Rue du Temple belebt, am Place Charles Surugue bieten Marktverkäufer Käse, Obst und Gemüse an und am Place de l’Hôtel de Ville bewirten die Bistros und Restaurants ihre Besucher. Ich mache einen Schlenker zur Yonne und gehe von dort aus zurück in die Altstadt bis zum Justizpalast, zur Statue von Cadet Rouselle und zurück zum Auto.
Mir hat Auxerre gefallen. Schade, dass der Uhrturm bei meinem Besuch restauriert wurde. So habe ich einen handfesten Grund, die Stadt wieder zu besuchen.
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Ein interessanter Artikel mit schönen Bildern. Danke dafür 😁
Hallo Dave,
danke für Deinen Kommentar und Lob. Es freut mich sehr, dass Dir der Artikel zu Auxerre gefallen hat. 🙂