Koh Lanta war mein dritter Ort in Thailand, den ich während meiner Weltreise besucht habe. Liebe auf den ersten Blick war es nicht und so richtig warm wurde ich mit Koh Lanta für die anderthalb Tage, die ich dort war, auch nicht. Aber das ist nicht schlimm.
Ich hatte trotzdem eine schöne Zeit und etwas ausprobiert, was ich vorher nie gemacht habe. Was das war? Ich habe einen Kochkurs in einer Kochschule besucht. Und das, obwohl ich nie groß Interesse am Schnibbeln, Kochen oder Backen hatte.
Inhaltsverzeichnis
Koh Lanta – zwei Inseln, ein Name
Ein Kochkurs in Thailand – Ja oder Nein?
Kochkurs in der Lanta Thai Cookery School
Was wird gekocht?
Die Vorbereitungen – lasst und schnibbeln
An den Herd – jetzt wird gekocht
Einmal zum mitnehmen, bitte.
Koh Lanta – zwei Inseln, ein Name
Nach den coolen Tagen auf Koh Lipe und Koh Mook war Koh Lanta nur als Übergangsstation nach Krabi geplant. Koh Lanta besteht genau genommen aus zwei Inseln. Im Norden liegt die touristisch wenig erschlossene Koh Lanta Noi, im Süden die bekanntere Insel Koh Lanta Yai. Koh Lanta Noi und Koh Lanta Yai sind durch die Siri Lanta Brücke miteinander verbunden. Die Nordinsel Koh Lanta Noi habe ich nicht besucht, sondern meine kurze Zeit auf Koh Lanta auf der Südinsel verbracht.

Viele Sehenswürdigkeiten bietet die gut 25 km große Insel Koh Lanta Yai für meinen Geschmack nicht. Das Highlight ist der Mu Koh Lanta Nationalpark, der einen großen Teil der südlichen Insel einnimmt. Dazu gesellen sich der Khlong Chak Wasserfall und die Khao Mai Khew Höhle, die man nur mit einem Guide besuchen kann.
Ich habe mir ein paar Bilder der Höhle und von dem Wasserfall angesehen und fand beides jetzt nicht so sehenswert, dass ich dort unbedingt hin muss. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung und soll euch nicht davon abhalten, diese Orte auf Koh Lanta zu besuchen.
Womit Koh Lanta auf jeden Fall auftrumpft, sind die Strände auf der Westseite. Auswahl ist genug da. Ich habe mich für den beliebten Klong Khong Strand entschieden und mir dort eine Unterkunft gesucht. Vom Fährterminal im Norden ging es für mich per Tuk-Tuk-Taxi 10 Kilometer gen Süden über die Insel. Den Rest des Tages habe ich ganz entspannt am Strand verbracht, denn am nächsten Morgen startete das Abenteuer Kochkurs.
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Ein Kochkurs in Thailand – Ja oder Nein?
Die Idee zum Kochkurs kam in Form eines Flyers, der in der Rezeption meiner Unterkunft auslag. Ich hatte ihn mitgenommen und während der Badepausen am Klong Khong Strand ausgiebig studiert. Ich und ein Kochkurs? Macht das Sinn für mich? Was das anging, war ich alles andere als entscheidungsfreudig. Stunde um Stunde wägte ich immer mal wieder die Pros und Kontras ab.
Ich kann ahnen, was ihr euch jetzt denkt. So viel gedanklicher Aufwand für einen Kochkurs? Lächerlich. Ähnlich waren meine Gedanken.
Also ich lasse es einfach, gehe jetzt in das Restaurant da vorne und hole mir einfach was zu essen. Gesagt, getan.
Die Wahl fiel auf Pad Thai mit Hühnchen. Egal ob mit Huhn, Garnelen oder mit Tofu: Pad Thai ist ein Klassiker der thailändischen Küche und immer und überall zu bekommen. Ungefähr so, wie Pommes in Belgien.

Während des Essens änderte sich meine Meinung zum Kochkurs. Irgendwie wäre es ja schon toll, eine Erinnerung mit nach Hause zu nehmen, die nicht im Regal steht und einstaubt. Dazu ist Pad Thai so lecker, dass ich es gerne auch nach der Weltreise, zurück in Deutschland, mal wieder essen möchte. Zurück in der Unterkunft habe ich kurzerhand den Kochkurs in der Lanta Thai Cookery School für den nächsten Tag gebucht.
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Kochkurs in der Lanta Thai Cookery School
Pünktlich wurde ich am späten Vormittag abgeholt. Wir waren insgesamt 4 Teilnehmer. Eine Gruppe von drei Freunden aus Polen und ich. Das war sehr passend, denn aus den zehn Gerichten, die zur Auswahl standen, durften wir uns vier aussuchen, die wir in diesem Mittagskochkurs zubereiten.
Was wird gekocht?
Alle Gerichte, die wir an diesem Mittagskurs kochen können, stehen in einem kleinen Rezeptbuch. Das dürfen wir mit unseren Notizen versehen und im Anschluss behalten. Meine Top drei waren dabei und ich habe mich sehr gefreut, dass wir Tom Yam Suppe, Pad Thai und Thai Green Curry zubereiten. Als Essen Nummer 4 haben wir uns zusammen das Stir Fried Chicken mit Cashew Nüssen ausgesucht.
Eins ist sehr wichtig zu sagen. Man kann immer wählen, ob man Fleisch, Meeresfrüchte oder Tofu für sein Gericht nehmen will.
Nachdem die Essenswahl feststand, haben sich die Mitarbeiter kurz um die Bereitstellung der Zutaten gekümmert. Uns blieb Zeit, einander kennenzulernen.
Ich weiß nicht, wie es euch geht. Alleine Reisen ist für mich etwas, was ich machen kann, aber nicht zwingend machen muss. Ich habe immer gerne Freunde oder Familie bei meinen Reisen dabei. Andererseits hat Alleine Reisen auch seine Vorteile. Aber um dieses Thema geht es nicht. Jetzt werden die Kochlöffel geschwungen.
Die Vorbereitungen – lasst und schnibbeln
Zuerst geht es ans Schnibbeln. Das heißt, wir bekommen alle eine Kochschürze, ein Brettchen und Messer und eine Erklärung, welche Zutaten wir benutzen werden. Die Kochschullehrerin erklärt und jeden einzelnen Schritt. Auch, wie wir die Zwiebeln teilen und stückeln. Sie macht es vor. Wir schauen zu und machen es bestmöglich nach.

Die fertigen Zutaten kommen dann in ein Plastikschälchen.
Das wiederholen wir für die drei anderen Gerichte. Zuschauen, Nachschnibbeln und dann ab damit ein Plastikschälchen. Ich finde, ich habe mich als absoluter Kochneuling gar nicht so blöd angestellt.
Ja, gut, einmal flog mit ein Stück Karotte aus der Hand und segelte quer über den Tisch, aber Schwund ist überall und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Oder wie sagt man so schön?
Mittlerweile ist das Eis zwischen uns geschmolzen. Wir lachen und plaudern alle zusammen und tauschen uns über die Gerichte in unserer Heimat und über Tipps zu Thailand und Koh Lanta aus.
Nachdem wir alle Zutaten in ihre kochfertige Form geschnitten haben, ging es nach einer kleinen Pause ans Eingemachte. Also an den Herd. Die stehen in der Thai Lanta Cookery School in Reihe in einer Art Freiküche. Man hat einen tollen Blick auf den Garten, in dem eigens für die Kochkurse Kräuter und Gemüse angebaut werden.
An den Herd – jetzt wird gekocht
Der Ablauf ist jetzt ähnlich wie beim Gemüse schneiden, nur dass wir das Schneidbrett gegen einen Wok und das Messer gegen eine Kelle tauschen.

Unsere Kochlehrerin macht es wieder vor. Derweil dürfen wir alles für uns fotografisch und filmisch festhalten. Damals war ich noch weit entfernt von dem Gedanken, jemals einen eigenen Reiseblog zu haben und komplett auf das Kochen fokussiert.

Heißt: Ich habe kaum Bilder gemacht und wenn ich mal was so spannend fand, dass ich es filmen musste, habe ich fast den Anschluss daran verloren, das eben Gefilmte nachzukochen. Daher habe ich es einfach gelassen und mich auf eine Sache fokussiert: Kochen.
Natürlich hat man unter so professioneller Anleitung eine Gelinggarantie. Wenige Minuten später stand mein selbstgekochtes Tom Yam Süppchen dampfend in einer kleinen Schale auf dem Tisch. Man, was war ich stolz.
Aber es heißt keine Zeit zu verlieren, denn Gericht Nummer zwei wartet auf seine Zubereitung. Für das Pad Thai, den Klassiker der thailändischen Küche, hatten wir alle gestimmt. Neben den Zutaten, die man für dieses Gericht braucht, haben wir auch alle Tipps für die Zubereitung der Pad Thai Sauce bekommen.
Unsere Kochlehrerin kocht uns das gesamte Gericht vor. Wir schauen und hören aufmerksam zu. Danach sind wir an der Reihe. Moment, wie war das noch mal? Erst den Wok samt Öl erhitzen, dann den Tofu dazu und nicht umrühren, oder? Fragt mich eine der Teilnehmerinnen. Ich nicke.
Prompt steht unsere Kochlehrerin neben uns und erklärt uns noch mal alle Schritte nacheinander. Das ist wirklich gut. Ihr geht es verständlich leicht von der Hand, während auf uns Unmengen an Informationen einprasseln, die wir jetzt alle nacheinander abrufen müssen.

Es dauert keine 10 Minuten, da steht das nächste kulinarische Meisterwerk auf dem Tisch. Voilà, meine Damen und Herren: mein selbstgekochtes Pad Thai. Also so schwer war das nicht. Aber ich hatte auch eine tolle Kochlehrerin. Zeit zum Kosten bleibt, aber wir essen später alle zusammen.
Jetzt ist das Thai Green Curry an der Reihe. Das lässt sich nicht ganz so schnell zaubern. Das liegt nicht an uns, sondern daran, dass wir vorher die Green Curry Paste machen müssten. Das wiederum würde die Kurszeit sprengen, daher bekommen wir eine schnelle Einweisung, was man alles für die Herstellung der Paste braucht und wie man sie herstellt.

Die Thai Lanta Cooking School hat aber auch die Herstellung der Green Curry Paste und der Panang Curry Paste im Angebot. Wenn ihr das auch lernen wollt, ist das kein Problem.
Dann geht es für uns wieder an den Herd. In kurzer Zeit ist die Sauce für das Thai Green Curry fertig und wandert, für jeden Kursteilnehmer in einem eigenen Schälchen, auf den großen Tisch zu unserem Pad Thai und der Tom Yam Suppe.
Last but not least ist das Stir Fried Chicken mit Cashewnüssen an der Reihe. Auch hier bekommen wir wieder gezeigt, wie die Mahlzeit zubereitet wird und dürfen uns dann selbst versuchen. Das einzige, was ich euch als Bild davon zeigen kann, ist das Plastikschälchen mit dem geschnippelten Gemüse, denn sobald das letzte Gericht den Wok verlassen hat, ging es für uns ans Essen.
Anstatt ein Bild davon zu machen, habe ich mich einfach aufs Kochen, Essen und die Gespräche mit der Kochlehrerin und die anderen drei Teilnehmer konzentriert.
Einmal zum mitnehmen, bitte.
Klar, man kann nicht alles aufessen, aber weggeschmissen wird auch nichts. Als Teilnehmer darf man seine selbstgekochten Köstlichkeiten mitnehmen. Wir haben alle kleine Plastiktütchen bekommen und begannen fleißig damit, die Schmankerl einzeln abzupacken und zu verknoten.
„Oh! So macht ihr das?“ Unsere Kochlehrerin griff mit einem Lächeln ein und zeigte uns die thailändische Art, in der man Essen einpackt.
Essen in die Tüte, ein Gummiband und vier flinke Handbewegungen später stand ein hübsch verpacktes Thai Green Curry in seinem Plastiktütchen vor uns. Natürlich haben wir das versucht nachzumachen. Und das klappte erstaunlich gut.
Gegen 14 Uhr war der Kochkurs vorbei. Ich verabschiedete mich von der Kochlehrerin und den drei anderen Teilnehmern und wurde zurück in meine Unterkunft gebracht.
Meine Reisebegleitung saß schon mit Badehandtuch startklar auf der Veranda unseres Bungalows. Ich habe kurz von meinem bisherigen Tag erzählt, er durfte natürlich meine Kochkünste testen und dann ging es noch mal an den Klong Khong Strand zum Entspannen und Seele baumeln lassen.
Das war ein klasse Tag und sicher nicht der letzte Kochkurs, den ich besuchen werde.
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Habt ihr bereits einen Kochkurs im Ausland besucht?
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