Gegen 15 Uhr rollt der Bus in den Busbahnhof von Split. Die Sonne scheint noch aus allen Knopflöchern, die Leute schlappen der Hitze entsprechend langsam auf dem Fußgängerweg vor sich hin. Ein paar Stunden vorher fand ich, dass eine Jeans eine top Idee ist. Das war sie für den Flug auch. Jetzt ist es einfach zu warm.
Ich schnappe mir meinen Rucksack und schäle mich aus dem Bus. Der Plan für heute steht fest. 1. Sonnencreme kaufen. 2. Was zu essen suchen. 3. Einchecken und dann 4. ab an den Strand. Auf Sightseeing habe ich bei den Temperaturen wenig Lust und verschiebe das auf den nächsten Tag.
Inhaltsverzeichnis
Sehenswertes in Split
Strände in Split
Gut und günstig Essen: Sarajevo-Kebabs in Split
Ausflugstipps ab Split
Unterkunftstipp für Split
Sehenwertes in Split
Der Morgen in Split startet verregnet, aber der Blick auf die Wettervorhersage sieht gut aus. In einer Stunde soll der Regen aufhören. Den restlichen Vormittag erwartet mich ein Sonne-Wolken-Mix und ab 16 Uhr strahlender Sonnenschein. Ich finde, es ist perfekt, um den Tag entspannt zu starten, dann die Sehenswürdigkeiten von Split zu erkunden und den Tag am Strand ausklingen zu lassen.
Hajduk Split – große Liebe zum Fußball
Ich mache mich auf den Weg in die Altstadt. Was mir gestern aufgefallen ist, fällt mir heute noch mehr ins Auge. Wohin man schaut, findet man lauter Street Art und Graffitis, die dem Fußballclub Hajduk Split gewidmet sind. Ich habs nicht so mit Fußball, dafür scheint das Herz für die Sportart in Split ganz besonders hochzuschlagen.
Ob an der Promenade am Strand, das Bushaltestellenhäuschen oder an Brückenpfeilern. Alle paar Meter gibt es ein neues Kunstwerk zusehen. Von klein bis groß, von hingeschmiert bis detailverliebt ausgearbeitet. Das hat was.
Riva
Wie auch in Zadar und Makarska ist die Riva, also die Promenade am Meer, das Herzstück der Altstadt. In Split verläuft die Riva schnurgerade zwischen dem Hafen und der Altstadt entlang. Sie beginnt auf Höhe vom Grünen Markt, verläuft bis zur Franziskuskirche und biegt dann in den Jachthafen ein.
Was mir gut gefällt: die Riva ist schick mit Palmen und Blumen bepflanzt. Zwischendrin befinden sich eine Menge Bänke und andere Sitzgelegenheiten, die an diesem noch grauen Vormittag schon gut besetzt sind. Hier wird geplaudert und entspannt. Wirklich chillig.
Ich schließe mich dem langsamen Gang der Touristen und Einheimischen an und schlendere bis zur Mole vom Jachthafen. An der Statue von dem kroatischen Schriftsteller Miljenko Smoje hat man wirklich einen tollen Blick auf die Riva, die Altstadt und den schicken Turm der Kathedrale von Split.
Marjan Hügel im Waldpark
Bevor ich mich in das Getümmel der Altstadt stürze, nutze ich die Chance und gehe auf den Marjan Hügel. Der liegt nicht weit entfernt und bevor die Sonne rauskommen soll, gehe ich lieber jetzt die über 300 Stufen bis zur Aussichtsplattform.
Vom Jachthafen aus brauche ich ca. 9 Minuten bis zum Aussichtspunkt. Schon auf dem Weg zeigt sich anhand der anderen Besucher, dass der Aussichtspunkt auf dem Marjan Hügel beliebt ist. Oben angekommen warte ich geduldig, bis einer der besten Plätze frei ist. Zwei Bäume stören den Blick etwas, aber insgesamt kann man alles bestens sehen: den Hafen, die Altstadt, die ihn umringt und im Hintergrund die Berge. Wirklich schön.
Man kann von hier aus noch weiter durch den Waldpark laufen und einen Abstecher zum höchsten Punkt, dem Telegrin auf 178 Metern Höhe machen. Die Aussicht von dort soll auch toll sein. Wer es lieber ruhiger mag, wird sicher am Kashjuni Beach ein schönes Plätzchen finden.
Für mich geht es jetzt wieder runter in die Altstadt. Ich bin gespannt auf die Sehenswürdigkeiten.
Altstadt von Split
Split selbst ist die größte Stadt Südkroatiens. Die Altstadt jedoch ist eher klein und überschaubar. Ihr könnt also alle Sehenswürdigkeiten sehr gut zu Fuß erkunden. Seit 1979 gehört die Altstadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Aber fangen wir langsam an.
Platz der Republik
Von drei Seiten ist der Platz der Republik mit Gebäuden im Neo-Renaissance-Stil umgeben. Mich erinnert es sehr an Italien und tatsächlich sind einige Elemente nach venezianischem Vorbild gebaut. Die Südseite ist offen und bieten einen wunderschönen Blick auf den Hafen und die Riva.
Stadtmauer und Kroatisches Nationaltheater in Split
Mit seinem sonnengelben Anstrich sticht das schmucke Gebäude des Nationaltheaters zwischen den sonst eher roséfarbenen Fassaden hervor. Zugegeben, so richtig sind wir nicht mehr im historischen Zentrum von Split. Das Nationaltheater liegt außerhalb der Stadtmauer. Die ist noch in kleinen Abschnitten erhalten und lässt erahnen, wie mächtig die venezianische Stadtbefestigung einst war.
Ich schlendere weiter durch den Park Josipa Jurja Strossmayera zum Goldenen Tor.
Gregor von Nin
Den Kopf der Statue Gregor von Nin sehe ich schon von weitem zwischen den Bäumen des Josipa Jurja Strossmayera Parks hervorblitzen. Er macht auch mich den Eindruck eines entschlossenen Magiers, der kurz davor ist, einen mächtigen Zauberspruch zu sagen.
Mit der Vermutung liege ich weit daneben. Gregor war Bischof der Stadt Nin, dazu Kanzler des mittelalterlichen kroatischen Königreiches und scheint ein wahrer Besuchermagnet zu sein. Ob jung oder Alt, klein oder groß – die Massen scharen sich um dieses fast 10 m hohe Denkmal. Hier ein Selfie, dort ein Gruppenbild und immer mit auf den Foto eine Hand auf dem riesige goldenen großen Zeh der Statue. Denn wer am goldenen Zeh der Statue reibt, der hat Glück, heißt es im Volksmund.
Goldenes Tor
Im Hintergrund der goldgerubbelten Zehe wartet das mächtige Goldene Tor auf meinen Besuch. Ich bin jetzt wirklich lange genug um die Altstadt gelaufen. Es wird Zeit, dass ich die verwinkelten Gassen erkunde.
Das Goldene Tor hatte seinen ersten glanzvollen Auftritt am 1. Juni 305. An diesem Tag betrat der römische Kaiser Diokletian zum ersten Mal seinen Palast in Split. Jahrelang durften nur dem Kaiser und seine Familie durch das Goldene Tor schreiten. Heute ist es für jeden zugänglich und zusammen mit der Statue von Gregor von Nin einer der beliebtesten Treffpunkte für einen Besuch in der Altstadt von Split.
Diokletianpalast
Kaum im Inneren der Altstadt, reihe ich mich in den Strom Touristen ein, der sich gemächlich durch die schmalen Gassen durch den Diokletianpalast zum Herzstück, dem Peristyl schiebt. Es ist wirklich viel los. Bei meinem Besuch in Split langen an dem Tag zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Und es können durchaus mehr Kreuzfahrtschiffe sein. Von daher war es zwar voll, aber alles noch im Rahmen.
Schon Wahnsinn, wie riesig der Palast ist. Mit dem Wort Palast verbinde ich eher ein herrschaftliches Gebäude. Kaiser Diokletian hat da drei Nummern größer gedacht und ein ganzes Areal für sich, seine Untertanen und Soldaten errichten lassen.
Der Peristyl ist der zentrale Platz im Palast. Großes Interesse, mich an die lange Ticketschlange für den Glockenturm anzustellen, um mich danach noch mal in die Schlange für den Einlass zum Glockenturm einzureihen, hatte ich ehrlich gesagt nicht.
Daher habe ich das Highlight einfach ausfallen lassen. Und ehrlich gesagt braucht man es nicht zwingend, wenn man nur einen Tag Zeit hat. Die gesamte Altstadt ist wie ein Freiluftmuseum und es gibt in den kleinen Gassen mehr als genug zu sehen.
Weiter geht es für mich durch die Kellerräume des Palastes, vorbei an gewaltigen, grün beleuchteten Säulen, bis ich durch das Porta Aenea (das Bronzetor) wieder an der Riva stehe.
Obstplatz und Volksplatz
Ich laufe wieder Richtung Platz der Republik und biege auf halben Weg auf den Obstplatz ein. Hier fällt mir der Venezianische Turm, ein Überrest einer Burg, mit seiner markanten fünfeckigen Form auf. Im gesamten ist der Obstplatz ziemlich urig. Die alten Steinhäuser mit den grün lackierten Fensterläden haben was. Mittlerweile lässt sich die Sonne blicken und es wird Zeit für ein Eis.
Was ich vor meiner Reise eher mit Frankreich in Verbindung gebracht habe, steht in Kroatien und auch in Split hoch im Kurs: Lavendel. Und zwar nicht nur als Duftsäckchen oder Dekostrauß, sondern auch als Eis. Ich fands gut.
Ein paar Meter entfernt liegt der Volksplatz. Im Gegensatz zum mediterran anmutenden Obstplatz macht der Volksplatz mit seinen hell gehaltenen Fassaden einen etwas schickeren Eindruck.
Das Prunkstück ist für mich der Uhrturm mit Blick auf das schlanke Westtor (auch Eisernes Tor genannt) zum Diokletianpalast.
Fischmarkt & Grüner Markt
Als letzte Highlights der Altstadt von Split möchte ich mir die Märkte ansehen. Für den Fischmarkt bin ich etwas zu spät dran. Viele Marktstände sind fast abgebaut. Nur eine Handvoll bringt noch Meeresbewohner an den Mann oder die Frau. Schade, aber den Fischmarkt von Catania auf Sizilien zu toppen ist eh nicht so einfach. Der ist wirklich was besonderes.
Auf dem grünen Markt geht es etwas belebter zu. Wie der Name es erahnen lässt, könnt ihr euch hier mit Obst und Gemüse eindecken. Aber nicht nur das. In dem Teil, der sich am Altstadtrand befindet, reihen sich die Souvenirstände unter den Bäumen aneinander.
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Strände in Split
Nach all dem Sightseeing starte ich in den entspannten Teil des Tages. Mittlerweile ist es mollig warm, also geht es von der Altstadt direkt an den Strand. Und an Stränden hat Split einiges zu bieten. Die Strände Kasjuni und Ježinac lasse ich aus. Die liegen an der Küste des Waldparks Marjan und damit in der entgegengesetzten Richtung, in der meine Unterkunft liegt.
Ich Strandhoppe also von der Altstadt nach Osten. Strand Nr. 1, an dem ich einen Stop einlege, ist der kleine Bačvice in gleichnamigen Stadtteil. Um dahin zu kommen, laufe ich ab der Innenstadt runter zum Busbahnhof und dann wieder den kleinen Hügel hinauf. Der Bačvice Strand ist gut besucht. Statt mir hier einen Platz zu suchen, wandere ich weiter bis zum Firule Strand. Auch hier ist fast kein Plätzchen am Strand frei. Das Wetter ist auch zu gut, um den Nachmittag nicht am Strand zu verbringen.
Eine Stunde später wird es Zeit weiterzugehen. Ich laufe am größeren Hafen vorbei bis zum Zenta. Der Strand gefällt mir richtig gut. Hier wurde eine Mole aufgeschüttet, auf der man sich unter noch kleinen Bäumen ein schattiges Plätzchen suchen kann. Im Vergleich zum Bačvice sind hier wenig Badegäste anzutreffen. Perfekt für einen weiteren Badestop.
Für mich reicht es heute. Ich mache mich auf den Weg zur Unterkunft und lasse den Žnjan Strand aus, auch wenn der auch schön sein soll.
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Gut und günstig Essen: Sarajevo-Kebabs in Split
Irgendwann muss man was essen. Mir hing der Magen in den Kniekehlen, als ich am Imbiss Sunset Fast Food vorbeiging. Was in Deutschland der Döner oder in Belgien die Waffeln sind, scheint in Split der Sarajevo-Kebab zu sein.
Das Gericht ist einfach und umwerfend gut. Man wählt die Anzahl von Ćevapčići, die leckeren gegrillte Röllchen aus Hackfleisch, die dann in einem knusprigen Somun-Fladenbrot gebettet werden. Als Topping gibt es entweder – ganz klassisch gewürfelte Zwiebel und Kajmak oder Ajvar, oder man wählt aus den Beilagen, die noch im Angebot sind.
Ich fand es so lecker, dass ich auch die Burger probiert habe und kann euch den Imbiss nur empfehlen.
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Ausflugstipps ab Split
Strandtag in Makarska
Ihr habe genug Sightseeing hinter euch und wollt ein paar andere Orte und Strände in der Umgebung erkunden? Dann wäre ein Tagesausflug nach Makarska was. Der schnuckelige Ort ist das Herzstück der Makarska-Riviera und bietet euch wunderschöne Strände, eine tolle Küstenwanderung und eine malerische Altstadt. Was genau euch in Makarska erwartet, könnt ihr auf dem passenden Blogartikel nachlesen. Mir hat es dort wirklich sehr gefallen.
Neben den obligatorischen (Miet-)Wagen pendeln mehrmals täglich Busse zwischen den beiden Orten hin und her. Mein Tipp: Setzt für die Strecke lieber auf einen regionalen Anbieter, anstatt auf Überlandbusse wie Arriva oder Flixbus. Die haben aufgrund der Länge der Strecken oft Verspätung. Die Busse von dem Unternehmen Promet Makarska d.o.o. pendeln zwischen Split und Makarska. Da ist Pünktlichkeit wahrscheinlicher. Die Tickets könnt ihr online oder an den Verkaufsständen an den Busbahnhöfen kaufen. Mit ca. 10 Euro pro Person und Strecke seid ihr dabei.
Jetzt mein Specialtipp: Ein Mal am Tag könnt ihr auch mit der Fähre von Split nach Makarska fahren. Die legt zeitig um 8:45 Uhr in Split ab und erreichen um ca. 10:20 Uhr Makarska. Der Fahrpreis liegt bei 20 Euro pro Person. Also wie wäre es mit der Hintour per Boot und zurück mit dem Bus? Das klingt doch nach einem super Plan.
Nationalpark Krka
Smaragdgrün schimmerndes Wasser und sieben wunderschöne Wasserfälle erwarten euch gut eine Autostunde nördlich von Split im Krka Nationalpark. Tourenanbieter gibt es wie Sand am Meer, denn der Krka Nationalpark gehört zu den Top Ausflugszielen in Dalmatien. Aber Achtung. Da der Park so beliebt ist, kostet der Eintritt in den Nationalpark während der Hauptsaison entsprechend viel. 40 Euro pro Person in den Sommermonaten sind wahrlich kein Schnäppchen. Zudem liegt der Nationalpark auf halben Weg nach Zadar. Daher ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit immer mehr als nur gut besucht. Falls ihr kein Interesse an Menschenmassen habt, würde ich euch eher zu einem Besuch in der Nebensaison raten.
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Unterkunftstipp für Split
Meine Unterkunft lag im Viertel Split 3, der in den 70er-Jahren komplett neu errichtet wurde und eher mit teils skurrilen Plattenbauen auf sich aufmerksam macht. Ich habe kein Problem mit Plattensiedlungen und weiß, dass es innen meist schöner ist, als man von außen vermuten mag.
Tatsächlich war die Wohnung sehr liebevoll eingerichtet, supersauber und man hatte alles, was man in einer Wohnung erwartet. Auch wenn die Wohnung mit einem Schlafsofa aufwartet und direkt an der Hauptstraße liegt, kann ich sie euch wärmstens empfehlen. Zum einen ist das Schlafsofa sehr bequem und zum zweiten sieht und hört man wenig bis nichts, was sich auf der Hauptstraße abspielt.
Einkaufsmöglichkeiten sind fußläufig zu erreichen, zum Strand sind es gerade mal 20 Minuten zu Fuß und die Innenstadt habt ihr nach 2,3 Kilometern erreicht.
Weitere Reisetipps zu Kroatien
Erzählt mir von euren Tipps zu Split in den Kommentaren!
Super informativer Artikel über Split! Besonders gefallen hat mir der Tipp, den Marjan-Hügel früh zu erklimmen, um die Aussicht zu genießen, bevor es zu heiß wird. Die Kombination aus Altstadt, Strand und Natur klingt perfekt für einen entspannten Tag. Die Hinweise zu den Stränden und den Street-Art-Spots rund um Hajduk Split werde ich mir definitiv merken. Split steht jetzt ganz oben auf meiner Reiseliste!
Hi Adam,
vielen Dank für das Lob. Split wird dir sicher gut gefallen. Erzähl mir gerne von Deiner Reise, wenn Du da warst.
VG
Frauke