Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Ipoh eine Großstadt mit Dorfcharakter ist. Ipoh liegt auf halbem Weg zwischen George Town und der Hauptstadt Kuala Lumpur und rangiert weit oben unter den bekanntesten Geheimtipps für eine Rundreise durch Malaysia.
Wunderschöne Kolonialbauten und feinste Streetart eilen dem Ruf der Stadt so voraus wie der Ipoh White Coffee. Was das Besondere an dem Kaffee ist, welche Sehenswürdigkeiten euch in Ipoh erwarten und wo die Streetart Hotspots sind, erzähle ich euch jetzt.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes über Ipoh
Stadtrundgang und Sehenswürdigkeiten in Ipoh
Ipoh Old Town – der Heritage Trail
Bahnhof & Rathaus
Birch Memorial Clock Tower
Concubine Lanes
Jambatan Sultan Iskandar
Mural Lane – Streetart in Ipoh
Panglima-Kinta-Moschee
Pigeon Square
Ausflugstipps für Ipoh
Ling Sen Tong Tempel
Nam Thean Tong
Sam Poh Tong Tempel
Ipoh White Coffee
Hoteltipp
Wissenswertes über Ipoh
Ipoh ist die Hauptstadt von Perak, einem der größten Bundesstaaten in Malaysia. Perak bedeutet Silber. Silber, bzw. das Schimmern von Silber spielt in dieser Region eine große Rolle.
Machen wir einen Sprung zurück in die Anfangszeit der Stadt. Zurück in die Jahre, an denen Ipoh noch aus den zwei Orten Epau und Palau, die nördlich und südlich an der westlichen Flussseite des Kinta lagen, bestand.
Der richtige Startschuss zur Stadt begann mit Zinnfunden, die über die Jahre hinweg in einem richtigen Zinnrausch gipfelten. Aus den kleinen Dörfern entwickelte sich die Stadt Ipoh (abgeleitet von Epau). Der Name Ipoh ist bis heute unverändert geblieben. Er bezieht sich auf einen giftigen Baum, aus dessen Rinde die Einheimischen Saft auffingen, um die Spitzen ihrer Blasrohrpfeile darin zu tränken.
So ein Ipoh Baum steht noch heute in der Stadt. Ihr findet ihn auf dem Platz vor dem Bahnhofsgebäude. Hier beginnt mein Stadtrundgang, auf den ich euch jetzt zu den Sehenswürdigkeiten von Ipoh mitnehme.
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Stadtrundgang und Sehenswürdigkeiten in Ipoh
Ipoh Old Town – der Heritage Trail
Ein Rundgang durch die Altstadt gehört zu einem Besuch von Ipoh. Ihr könnt euch die Karte vom Heritage Trail herunterladen oder schaut in der Touristeninformation vorbei.
Mein Tipp: Nutzt den Plan als grobe Orientierung und lasst euch durch die Straßen treiben. Ipoh Old Town ist zu schön, um nur abgehakt zu werden. Ich mache es meist so, dass ich mit einem Plan in der Hand planlos durch die Gegend laufe.
Der Weg ist kurzweilig und führt euch zu allen sehenswerten Häusern dieses Stadtteils. Natürlich gibt’s die ein oder andere Info zu den Bauwerken und Denkmälern.
Bahnhof & Rathaus
Starten wir am Bahnhof. Der wurde vom britischen Architekten Arthur Benison Hubback entworfen. Das gegenüberliegende Rathaus mit Postamt stammt auch von ihm.
Birch Memorial Clock Tower
Ein paar Meter weiter steht das nächste Highlight: der Birch Memorial Clock Tower. An jeder Seite des Uhrturms finden sich Illustrationen, die wichtige Stationen der Zivilisation und zeitgenössische Vertreter darstellen. Jedenfalls von der Steinzeit bis zur Fertigstellung 1909. Mit dabei sind u. a. Moses, Konfuzius, ein Kreuzritter, Mohammed, Michelangelo, Beethoven und William Shakespeare.
Concubine Lanes
Den Birch Memorial Clock Tower im Rücken geht es nahtlos in die Panglima Lane über. Die ist bekannt als Concubine Lane und gehört zu den Hauptattraktionen von Ipoh. Sie ist die zweite von drei Concubine Lanes, die es in Ipoh gibt. Hale Lane (First Concubine Lane) und Market Lane (Third Concubine Lane) sind heute nicht weniger berühmt.
An den kultigen Marktstraßen aus der Kolonialzeit kommt man so schlecht vorbei, wie an einer Portion Fritten in Belgien. Vor der Besatzung durch die Japaner um 1940 hatten die drei Straßen ein verruchtes Image. Bordelle, Spielhäuser und Opium Höhlen. Die Zeiten sind lange vorbei. Heute erwarten euch liebevoll geschmückte Straßen, bunte Streetart, coole Shops und lauter klasse Bistros und Cafés.
Bei meinem Besuch hatte kein einziger Shop geöffnet. Das war etwas enttäuschend, da ich so viel über die Concubine und parallel verlaufende Market Lane mit ihren Shops und Knabberständen gelesen hatte. Mir blieben die schick dekorierten Straßen mit den historischen Shophouses und der kultigen Streetart. Die hatte ich für mich. Das hatte auch was.
Am Ende der Concubine Lane findet ihr eins der bekanntesten Kunstwerke, die Ipoh zu bieten hat. Wer jetzt auf einen malayischen Künstler spekuliert, den muss ich enttäuschen. The Trishaw ist von Ernest Zacharevic. Der Künstler stammt aus Litauen und lebt seit Jahren im 170 Kilometer entfernten Penang. Irgendwie ist das Werk dann doch von einem malayischen Künstler.
Jambatan Sultan Iskandar (Sultan Iskandar Brücke)
Weiter geht’s über die Brücke Jambatan Sultan Iskandar, die über den Fluss Kinta den Stadtteil Taman Jubilee (Ipoh New Town) mit der Altstadt verbindet.
Mural Lane – Streetart in Ipoh
Warum es mich nach Ipoh New Town zieht? Wegen der Streetart, für die Ipoh so bekannt ist wie Gerorgetown. Die Mural Lane liegt ein paar Meter von der Jambatan Sultan Iskandar entfernt. Nachdem ihr die Sultan Iskandar Brücke überquert habt, biegt ihr rechts ab und haltet euch an der folgenden Abzweigung links. Die nächsten 200 Meter sind über und über mit coolen Murals, Wandmalereien und Streetart bestückt. Das fühlt sich so an, wie durch die Gassen der Stadt Orgosolo auf der Italienischen Insel Sardinien zu streifen. Man weiß nicht, wohin man zuerst sehen soll.
Masjid Panglima Kinta (Panglima-Kinta-Moschee)
Parallel zur Mural Lane steht die hübsche blau-weiße Panglima Kinta Moschee. Sie ist die älteste Moschee der Stadt und ca. 40 Meter lang. Auf Hochglanz poliert wie die rosafarbene Moschee in Putrajaya, ist sie nicht. Charme hat sie.
Pigeon Square
Die letzte Station führt mich zurück über die Sultan Iskandar Brücke, am Flussufer des Kinta entlang und im Zick Zack durch die Straßen der Altstadt zum Pigeon Square.
Der macht seinem Namen alle Ehre.
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Ausflugstipps für Ipoh
Rund um das Stadtzentrum verteilen sich lauter Ausflugsmöglichkeiten. Zwischen Wandern, Freizeitparks oder dem gruseligen Kellie’s Castle, ein unvollendetes Schloss im Süden der Stadt, gibts noch weitere Highlights. Ich habe meinen zweiten Tag genutzt und mir 3 Tempel angesehen, die zu den Hauptattraktionen gehören.
Ling Sen Tong Tempel
An meinem zweiten Tag in Ipoh habe ich einen kleinen Ausflug zum Höhlentempel Ling Sen Tong Tempel gemacht. Der liegt am süd-östlichen Stadtrand am Fuße eines Kalksteinfelsen in bester Nachbarschaft zum Nam Thean Tong und Sam Poh Tong Tempel.
Der Ling Sen Tong Tempel macht optisch mächtig was her. Das gesamte Areal zwischen dem roten Eingangstor und dem Hauptgebäude ist geschmückt und mit allerhand Statuen dekoriert.
Hier hatte ich soviel Glück, wie am Tag davor in den Concubine Lanes. Der Tempel war zu.
Nam Thean Tong
Glück, dass der Nam Thean Tong Tempel offen hat. Der wirkt auf den ersten Blick viel seriöser als sein verspielter Nachbar. Er ist nicht schmucklos, viel geordneter und nüchterner.
Im Inneren sind die Kalksteinfelsen, die die Decke der Räume ausmachen, weiß gestrichen und bilden einen schönen Kontrast zu den gedeckten Farben der Statuen.
Ihr könnt euch hier frei bewegen und bis in den vierten Stock hinaufsteigen. Den Spaß hab ich mir nicht nehmen lassen. An dem Tag waren kaum Besucher im Tempel, dementsprechend leer waren die langen Treppen, die an kleinen Aussichtspunkten vorbei höher und tiefer in den Tempel führen.
Viel zu sehen gibt es da nicht. Für mich war auf der knarzenden Aussichtsplattform mit Fledermäusen schluss.
Sam Poh Tong Tempel
Oh, den hätte ich mir gerne angesehen. Gefunden hatte ich ihn – das ist nicht schwer. Die schlichte, graue, geschwungene Mauer kann man nicht übersehen. Bis zum Haupteingang zieht sich der Weg 170 Meter. Falls ihr mit dem Auto da seid, könnt ihr gegenüber vom Eingang parken.
Was soll ich sagen. Der Tempel war geschlossen. Die türkisen Tore verschlossen. Mir blieb der Blick von außen und eine Vorstellung, wie der Tempel mit seinem Schildkrötenteich aussehen mag. Beim nächsten Besuch in Ipoh versuche ich es noch mal.
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Ipoh White Coffee
Ich finde, es lohnt sich bei Stadtbesuchen die lokalen Spezialitäten im Auge zu haben. In Ipoh ist der Ipoh White Coffee der kulinarische Star. Diesen Mix aus Margarine gerösteten Kaffeebohnen mit gesüßter Kondensmilch brachten chinesische Immigranten im 19. Jahrhundert mit in die Stadt. Wegzudenken ist der bis heute nicht. Wo es den besten Ipoh White Coffee gibt, kann ich euch bei der riesigen Auswahl an szenigen Cafés und traditionelleren Kaffeeläden, Kopi tiam genannt, nicht sagen. Da hilft testen und sich durchprobieren.
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Hoteltipp für Ipoh
Ich hab für drei Nächte im Cheqinn Hotel übernachtet. Das liegt im nördlichen Herzen der Neustadt und ist umringt von anderen Hotels und Restaurants. Zu meckern hab ich nichts. Die Lage ist top, das Zimmer war sauber, das Bettchen bequem und das WiFi hat gehalten, was versprochen wurde. Riesig war das Zimmer nicht. Da ich eh den ganzen Tag unterwegs war, hat mich das nicht gestört.
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