Wenn ich an Ostseebäder denke, fallen mir alle möglichen Orte ein. Aber Palanga? Nie gehört.
Ich blättere in meinem Reiseführer für Litauen – und der verspricht mir einiges zu dieser Stadt: ein wilder Mix aus Ostsee-Ibiza und Kurort mit einem neun kilometerlangen Sandstrand.
Das klingt doch mehr als interessant. Das schaue ich mir an!
Angekommen in Palanga
Nach der Idylle der Kurischen Nehrung wartet das Ostseebad Palanga auch mich.
Der Tag war bisher total verregnet, doch kaum biege ich auf den Parkplatz meiner nächsten Unterkunft ein, hört es auf zu regnen und die Sonne kommt raus.
Ja, so kann das Wetter bleiben!
Palanga liegt rund 20 km nördlich von Klaipeda und ist ein hübscher, gepflegter Ort.
Meine Unterkunft und die Gastgeberin gefallen mir auf Anhieb. Das Zimmer ist toll – hat alles, was man sich wünschen kann und die Gemeinschaftsküche im Erdgeschoss ist super sauber und gut ausgestattet. Die Inhaberin hat an alles gedacht.
Es liegen auch kleine Stadtpläne in vielen Sprachen aus und sie zeichnet mir die Sehenswürdigkeiten ein.
Super! Dann mache ich mich mal auf den Weg.
Das entspannte Palanga
Als erstes steuere ich den Birutė Park an und gehe an der Skulptur von Eglė, der Königin der Nattern, vorbei. Sie ist die Hauptfigur in einer der bekanntesten litauischen Märchen und Namensgeberin eines beliebten, litauischen Mädchennamens.
Wieder was gelernt.
(Für alle neugierigen: hier die Wikipedia Kurzfassung zum Märchen.)
Die Parkanlage ist wirklich schick. Der Mix aus Rasenflächen, Blumenstauden, Wasserläufen und Bäumen macht echt was her.
Nach dem kurzweiligen Spaziergang stehe ich vor einem prächtigen, weißen Anwesen mit toller Gartenanlage – im Schloss des Grafen Feliks Tyszkiewicz ist heute das Bernsteinmuseum untergebracht.
Das Museum liegt mittig im Briute Park. Geht man hinter dem Museum weiter, kommt man zum ehemaligen Schlosspark. Heute findet ihr dort den Botanischen Garten.
Rechts vom Bernsteinmuseum liegt der 22 Meter hohe Birute Hügel mit der Mariengrotte. Hier ist ganz schön was los! Fast jeder Besucher möchte ein Bild mit sich vor der Grotte machen.
Da hilft nur eins – geduldig sein und abwarten, bis ich an der Reihe bin und ein Foto ohne Passanten aufnehmen kann.
Von der Mariengrotte aus sind es nur ein paar Meter bis zum Meer. Ich bleibe erstmal auf der Promenade. 1,6 km sind es noch bis zur Seebrücke und die sind richtig kurzweilig.
Die Promenade teilt sich in zwei große, geräumige Fußgängerwege, die parallel zueinander verlaufen. Dazwischen liegen Rasenflächen, die verschieden begrünt sind und alle paar Meter gibt es Bänke und Toilettenhäuschen.
Insgesamt ist der Weg sehr chillig und es ist schön hier entlang zu schlendern.
Die Seebrücke
Kurz vor der Seebrücke mündet die Promenade auf einem großen Platz. Hier ist es – im Vergleich – trubelig: Ein Klavierspieler und ein Luftballonknoter unterhalten die Massen und Kids. Links ist die 470 Meter lange Seebrücke – ein absoluter Pflichtbesuch.
Die Partymeile
Nachdem ich genug Seeluft auf der Brücke geschnuppert habe, mache ich mich auf um den wilden Teil von Palanga zu erkunden: die Basanavičiaus Straße.
Ich habe einiges über Palanga gelesen: Ibiza oder auch Ballermann von Litauen kam da des öfteren vor. Bisher hat der Ort einen richtig entspannten und ruhigen Eindruck gemacht.
Und hier ist alles komplett anders: Diskos, Spielhallen, Restaurants, Bars, Karussells, Autoscooter… reihen sich links und rechts der Straße entlang.
Wahnsinn. Daher also die Anspielungen an’s litauische Partymekka!
Jetzt – im September ist die Partymeile gut besucht – auch wenn viele Restaurants und Geschäfte geschlossen haben. Im Sommer geht hier sicher so richtig die Post ab!
Kein Wunder: Panalga hat für jeden und jede Altersklasse etwas zu bieten. Dazu noch der lange, feinsandige Strand und die Ostsee – ein wirklich cooles Ostseebad.
Schade nur, das es wieder anfängt zu regnen – nichts wie ab ins Hotelzimmer.
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