Belgiens zweitgrößte Stadt Antwerpen in ein einhalb Tagen komplett zu entdecken ist einfach nicht möglich. Ich bin ja oft schon schnell unterwegs, aber das schaffe ich auch nicht. Trotzdem habe ich bei meiner Städtereise in Antwerpen eine Menge gesehen.
Am Nachmittag des Anreisetages habe ich mir einen Überblick verschafft und den zweiten Tag genutzt um mir alles zu Fuß anzusehen.
Wo ich überall in der Stadt unterwegs war und was ich erlebt und leider nicht geschafft habe, erzähle ich euch jetzt.
Dann lasst uns mal zusammen Antwerpen erkunden.
Inhaltsverzeichnis
Sehenswürdigkeiten in Antwerpen
Het Steen
Loodswezen
Museen
Sint – Anna Tunnel
Grote Markt
Vlaeykensgang
Liebfrauenkathedrale
Bahnhof Antwerpen-Centraal
Wissenswertes zur Städtereise nach Antwerpen
Shopping
Fritten
Diamanten
China Town
Schokolade
Street Art
Anreise mit dem Auto
Hoteltipp für Antwerpen
Sehenswürdigkeiten in Antwerpen
Was wäre eine Städtereise ohne Sehenswürdigkeiten? Ziemlich öde.
Antwerpen hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ich habe meinen Stadtrundgang am Scheldeufer begonnen und mich langsam ins Stadtzentrum vorgearbeitet.
Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Los geht’s mit den Sehenswürdigkeiten.
Het Steen
Einer meiner ersten Wege, wenn ich eine Stadt besichtige, führt zur Touristeninformation. Die findet sich in Antwerpen in einer Burg am Ufer der Schelde. Dabei ist das schicke Gebäude genau genommen keine Burg, sondern „nur“ der Torflügel der ehemaligen Festungsanlage, die hier um das Jahr 1200 errichtet wurde.
Vor der Burg steht die Statue von Lange Wapper. Der riesige Kerl ist über die Grenzen Belgiens hinaus legendär und spielte den Bürgern Antwerpens und Umgebung liebend gerne Streiche.
Loodswezen
Wenn ihr von Het Steen weiter am Ufer der Schelde Richtung Norden geht, kommt lange Zeit nichts spannendes. Jedenfalls nichts bis zum markanten Gebäude der Antwerpener Lotsen.
Zusammen mit der Statue des Brabo, der einen tyrannischen Riesen getötet und dessen Hand in die Schelde geworfen haben soll, sieht das Ensemble eher nach Schloss als nach Dienststelle aus.
Auf der rechten Seite werdet ihr im Hintergrund ein markantes rotes Gebäude mit Glasfassade ausmachen können, was etwas an gestapelte Container erinnert. Das ist das Museum aan de Stroom.
Museen
Ich sags euch ganz ehrlich, ich habe kein Museum besucht. Eigentlich schade, da es einige interessante Museen gibt, wie z. B. das Rubenshaus, das der Künstler selbst entworfen und bewohnt hat.
Selbst wenn man euch mit einem Museumsbesuch nicht hinter dem Ofen hervorlocken kann, besucht trotzdem das Museum aan de Stroom. Vom Dach aus habt ihr eine klasse 360° Aussicht auf Antwerpen. Und das noch gratis. Jedenfalls solange ihr nur auf die Dachterrasse fahrt und nicht doch in Versuchung kommt, eine der Ausstellungen zu besuchen. Im Gegensatz zum Museum könnt ihr die Aussichtsplattform bis in die Abendstunden besuchen.
Ich war am Nachmittag in der Nähe des Museums und habe meinen Besuch der Aussichtsterrasse aufgrund vom Sonnenstand auf den Abend verschoben. Ja, was soll ich sagen. Nach einem Tag quer durch die Stadt laufen, konnte ich mich am Abend dazu nicht mehr aufraffen.
Sint – Anna Tunnel
Brücke oder Tunnel? Die Frage hat die Antwerpener lange beschäftigt. Schlussendlich fiel die Entscheidung auf einen Tunnel, der das rechte und linke Ufer der Schelde miteinander verbinden sollte. Seit der Eröffnung 1933 bringen die originalen Holzrolltreppen Fußgänger und Radfahrer runter auf 31 Meter unter die Oberfläche. Die Aufzüge kamen erst später hinzu.
Seitdem hat sich nicht allzu viel verändert. Mittlerweile steht der 572 Meter lange Tunnel unter Denkmalschutz. Ein Besuch während eurer Städtereise lohnt sich, denn vom gegenüberliegenden Ufer habt ihr einen tollen Blick auf Antwerpen und könnt von hier aus auch das Hafenhaus sehen.
Kleiner Tipp: Das Eingangsgebäude auf der echten Uferseite ist recht unauffällig und liegt am Steenplein hinter der Hauptstraße Richtung Innenstadt.
Grote Markt
Wenn ihr Bilder von Antwerpen sucht, werdet ihr mit Sicherheit sehr schnell eins vom Grote Markt zu sehen bekommen. Der Platz hat seinen Ursprung im Mittelalter und daher auch die dreieckig anmutende Grundform, die zu der Zeit für Marktplätze üblich war.
Da Antwerpen von jeher eine Handelsstadt war, trafen sich hier Händler aus ganz Europa. Der Platz wurde immer beliebter, die Leute reicher und nach und nach bauten sich wohlhabende Kaufleute und Zünfte prächtige Gebäude rund um den Markt.
1565 fand hier das Rathaus seinen Platz. Das heutige Gebäude wurde mehrfach umgebaut und restauriert.
Vlaeykensgang
Die kleine Gasse, in der im 16. Jahrhundert einst Schuster und arme Leute lebten, hat sich zu einer elitären Anlage mit Kunstgalerien und exklusivem Restaurant gemausert.
Ich wollte mir das Gässchen ansehen, habe aber den Eingang einfach nicht gefunden. Später habe ich erfahren, dass man am besten durch das Tor am Oude Koornmarkt 16 geht.
Das versuche ich beim nächsten Besuch noch mal.
Liebfrauenkathedrale
Diese gotische Kathedrale mit ihrem berühmtem Turm gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Im inneren könnt ihr einige barocke Meisterwerke von Rubens bewundern.
Bei meinem Besuch war der Turm, wie ihr hier unschwer erkennen könnt, gerade für Baumaßnahmen eingezäunt. Das „Glück“ habe ich oft.
Einen sehr schönen Blick auf das mächtige Kirchengebäude habt ihr vom Steenplein am Scheldeufer. Wenn doch nur der Bauzaun nicht wäre…
Bahnhof Antwerpen-Centraal
Seien wir mal ehrlich. Die meisten Bahnhöfe und Bahnhofsplätze sind immer etwas asozial. Da hängen zu oft komische Leute rum und länger als nötig hält sich dort keiner gerne auf. Wozu auch. Schließlich kommt man gerade an oder fährt gleich weg.
Der Bahnhof Antwerpen-Centraal ist anders. Abgesehen mal davon, dass der Antwerpener Zoo direkt nebenan liegt, ist er einfach atemberaubend schön. Mit Zügen bringt man ihn auf den ersten Blick nicht in Verbindung. Selbst von innen macht die Eisenbahnkathedrale (so wird der Bahnhof liebevoll genannt) seinem Namen alle Ehre. Wundert euch nicht, wenn Touris hier staunend und fotografierend rumstehen oder die prächtige Empfangshalle als Videohintergrund nutzen.
Und wenn ihr da seid, dann lasst euch nicht die Aussicht auf das Glasdach der Bahnsteighalle entgehen!
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Wissenswertes zur Städtereise nach Antwerpen
Shopping
Antwerpens Shoppingherz schlägt in der autofreien Shoppingmeile Meir. Von den international bekannten Modeketten ist alles vertreten. Dazu kommen Unternehmen aus Frankreich, den Niederlanden und Belgien. Also der perfekte Mix aus bekannt und neu.
Am stilvollsten lässt es sich im Stadtfestsaal shoppen. Der wurde 1908 erbaut und feiert seit der Renovierung im Jahr 2000 als Luxus-Einkaufszentrum sein Revival.
Auf der Meir endet das Shoppingvergnügen noch lange nicht. Ich glaube, ich habe kaum eine Stadt besucht, die so unglaublich viele Geschäfte hat wie Antwerpen. Schaut euch selbst in den Seitenstraßen um. Es hört einfach nicht auf. Shops über Shops für jeden Stil und Geldbeutel. Aber gut, was erwartet man anderes, wenn eine der weltweit ältesten und renommiertesten Modeakademien hier ihr zu Hause hat.
Selbst in anderen Stadtteilen von Antwerpen werdet ihr viele Modegeschäfte finden. Wenn euer Herz für Concept-Stores, außergewöhnliche Bars und Vintageläden schlägt, ist das Viertel Zuid eure Adresse.
Fritten
So vielseitig und reich das Shoppingangebot der Stadt ist, ist auch die kulinarische Auswahl. Besonders hoch ist die Dichte an Pommesverkäufern in Antwerpen. Ja, gut. Das ist halt so in Belgien, aber mir erschien es in Antwerpen wirklich viele Anbieter zu geben.
Ich habe mein Pommesglück an verschiedenen Ständen probiert und bei keinem enttäuscht in der Frittentüte herumstochern müssen. Egal ob angepriesener Pommesladen oder die kleine Frittenbutze am Ende der Stadt. Die Pommes waren durchweg gut.
Ein Tipp an alle Veganer und Vegetarier: Originale belgische Pommes werden in Rinderfett frittiert.
Fragt also lieber beim Pommesverkäufer einmal nach, was er benutzt.
Diamanten von Antwerpen
Neben Mode ist Antwerpen für seine Diamanten bekannt. Der Bezirk neben dem Bahnhof ist das Diamantenzentrum der Stadt und trägt passenderweise auch den Namen Diamant. Selbst wenn ihr auf dem Koningin Astridplein auf den Bahnhof zugeht, werdet ihr es zur rechten Hand in den Schaufenstern glitzern und funkeln sehen.
Im Viertel selbst reiht sich ein Juwelier an den nächsten. Ketten, Ringe, Armbänder funkeln um die Wette.
In der Hoveniersstraat ist von all dem glamourösen Diamanten weit und breit nichts zu sehen. Dennoch ist die Straße etwas Besonderes. Die vielen Überwachungskameras lassen es erahnen. Hinter den unspektakulären Fassaden werden die Diamanten gehandelt und geschliffen.
China Town
Gegenüber vom Bahnhof Antwerpen-Centraal am anderen Ende des Koningin Astridplein, zieht ein großes Pagodentor, das von zwei chinesische Wächterlöwen umrahmt wird, meinen Blick auf sich. Ein China Town hätte ich in Antwerpen nicht vermutet.
Wenn euch jetzt Bilder von Nachtmärkten in Asien, haufenweise leckereres Streetfood und quirligen Menschenmengen in den Sinn kommen, dann verabschiedet euch ganz schnell davon.
Dieses Chinatown ist eher als Unterstützung für die chinesische Gemeinde entstanden. Heute finden sich hier allerhand asiatische Geschäfte und Restaurants.
Also falls ihr keine Fritten mehr sehen könnt, habt ihr hier reichlich Auswahl.
Belgische Schokolade
Belgische Schoki soll mit die leckerste Schokolade sein, die man bekommen kann. Meinen jährlichen Schokoladenkonsum kann ich an einer Hand abzählen, also macht es für mich keinen Sinn, ein Schokoladenfachgeschäft zu besuchen oder mir ein Schokoladenmuseum anzusehen.
Wenn ihr jetzt verständnislos mit dem Kopf schüttelt, dann habe ich einen Tipp für euch.
Besucht eine der vielen Schokoladenmanufakturen in Antwerpen oder schaut im Chocolate Nation vorbei. Das Museum über belgische Schokolade liegt direkt neben dem Pagodentor.
Street Art
Wer Streetart liebt, wird in Antwerpen tolle Kunstwerke entdecken. Selbst wenn ihr nicht viel Zeit in Antwerpen zur Verfügung habt, um alle Gemälde zu sehen, werdet ihr unweigerlich an einigen vorbeikommen.
Ich habe mich auf den Weg in die Krugerstraat gemacht, denn dort soll es auf kleinem Raum sehr schöne Werke geben. Die liegt zwar etwas außerhalb der Innenstadt von Antwerpen, lohnt sich aber für einen Besuch. Als extra könnt ihr noch einen Blick in die Parallelstraße Cogels-Osylei werfen. Die Häuser in der Straße sind besonders schön.
Tipp: Wenn ihr von Street Art nicht genug bekommen könnt, dann ladet euch die App streetartcities runter. Für über 900 Städte sind interaktive Karten hinterlegt, auf denen Street Art Locations verzeichnet sind. Und ab und an gibt es einige Hintergrundinfos zum Werk.
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Anreise mit dem Auto
Die Innenstadt und das Viertel Linkeroever von Antwerpen sind eine Umweltzone. Hier dürft ihr nicht einfach reinfahren, sondern müsst euren PKW vorher registrieren. Das ist gratis und online möglich.
Die Parkplätze in der Innenstadt von Antwerpen sind relativ teuer. Für 24 Stunden liegt ihr in den Parkhäusern preislich bei 22 Euro aufwärts. Es sei denn, ihr bucht euch vorab einen Platz. Dann spart ihr eine Menge Geld. Allerdings solltet ihr den Platz nicht zu kurzfristig reservieren, denn sonst sind evtl. bereits alle Plätze belegt.
Einen kostenlosen Parkplatz in der Innenstadt findet ihr am Sint-Michielskaai. Von hier aus sind es gerade mal 10 Gehminuten bis ins Stadtzentrum.
Eine andere Alternative sind die 9 teils kostenfreien Park & Ride Plätze, die ihr rund um die Innenstadt findet. Die haben alle eine super Anbindung in die Innenstadt. Tickets für die öffentlichen Verkehrsmittel kosten 2,50 p. P. Und sind eine Stunde gültig.
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Hoteltipp für Antwerpen
Ein unschlagbares Preis- Leistungverhältnis bietet das 3-Sterne-Hotel Citybox Antwerp. Das liegt 600 Meter vom Hautbahnhof Antwerpen-Centraal und 1 Kilometer von der Innenstadt entfernt.
Die Zimmer sind sehr minimalistisch (z.B. kein TV) im Industriestil ausgestattet.
Wasserkocher und Kühlschrank habt ihr auch nicht, aber es gibt eine top moderne, gut ausgestattete Küche (auch mit Getränkeautomaten) und Gemeinschaftsbereich für die Gäste. Da findet ihr dann auch den TV.
Check In und Check Out erfolgen digital. Wichtig zu erwähnen: Eure Zimmer werden einmal pro Woche gereinigt. In dem Zuge bekommt ihr auch neue Handtücher. Das ist aber voll ok für einen Städtetrip.
Falls ihr doch ein Parkhaus braucht, findet ihr das Parkhaus Antwerp Shopping gleich nebenan.
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Habt ihr Tipps zu einem Besuch in Antwerpen?
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Antwerpen scheint ja wirklich eine Reise wert zu sein. Danke für die Tipps.
Hi TokyoNerd,
ich war selbst überrascht, wie vielfältig Antwerpen ist und hätte glatt noch einen Tag länger bleiben können.
Die Info mit z.B. der Anmeldung für Umweltzone hätte ich gerne vorher gehabt. 😅