Meine Wahl für eine Städtereise nach Danzig im Frühsommer war pragmatisch geprägt. Ich hatte ein Wochenende Zeit, wollte eine neue Stadt kennenlernen, am Strand chillen, zu weit weg sollte es nicht sein und zu teuer sollte der Ausflug auch nicht werden.
Wenn ihr jetzt viermal „Ja! Genau das suche ich.“ denkt, dann wäre ein Städtetrip nach Danzig eventuell was für euch.
Inhaltsverzeichnis
Danzig
Auch wenn es den Anschein erweckt: Der Stadtteil Rechtstadt ist nicht Danzigs Altstadt, dafür viel bekannter.
Dicht an dicht in Reih und Glied stehen die Häuser im Hansestil auf beiden Seiten von der Langgasse bis hin zum Langen Markt (Długi Targ). Eins ist schöner als das andere, aber keins davon ist original erhalten. Danzig wurde im Zweiten Weltkrieg zu 90 % zerstört.
1950 begann der Wiederaufbau der Häuser in der Langgasse und dem Langen Markt nach Vorbildern des 16. und 17. Jahrhunderts.
Auch wenn das meist nur die Fassade und selten das Innere der Häuser betrifft, lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang. Schaut auch mal in die Seitenstraßen, wie z. B. die Frauengasse.
Sobald ihr das Grüne Tor (Zielona Brama) passiert habt, steht ihr am Ufer der Mottlau. Hier legen die Fähren ab, die euch zur Westerplatte oder zur Halbinsel Hel bringen. Den besten Blick auf das Wahrzeichen der Stadt – das Krantor – bekommt ihr auf der anderen Seite der Grünen Brücke.
Danzigs Altstadt kann mit dem Stadtteil Rechtstadt nicht mithalten. Hier ist alles etwas moderner und nur wenige Gebäude wurden nachgebaut. Das Postamt, die Brotbrücke mit dem Herrenhaus der Millers ‚Guild und die große sowie die kleine Mühle sind wirklich sehenswert.
Falls euer Herz für Streetart schlägt, solltet ihr den Stadtteil Zaspa unbedingt besuchen. Die Plattenbausiedlung zwischen der Innenstadt und Nowy Port ist bekannt für ihre vielen Murals. Schaut euch vor dem Besuch die Übersichtskarte an, damit ihr kein Kunstwerk verpasst.
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Westerplatte
Mit dem Bus Richtung Nowy Port, von dort aus zum Leuchtturm und dann mit der Fähre auf die Westerplatte. Theoretisch war der Ausflugsplan für meinen zweiten Tag in Danzig absolut machbar. Praktisch endete er am verwaisten Fähranleger Latarnia Morska.
Schade eigentlich, denn die Westerplatte war zum Greifen nah!
Ich hätte mir das Denkmal, den Bunker und das Areal, der als Beginn des Zweiten Weltkrieges gilt, gerne näher angesehen.
Immerhin konnte ich den oberen Teil des 23 Meter hohen Monuments etwas bewundern.
Beim Leuchtturm hatte ich auch kein Glück.
Er war an dem Tag geschlossen. Damit fiel auch die Besichtigung und der Ausblick vom 27 Meter hohen Schmuckstück auf die Westerplatte aus.
Den Rest des Tages habe ich dann am Strand von Brzeźno verbracht. Und das war richtig gut.
Anfahrt zur Westerplatte und Nowy Port (ab Danzig Innenstadt)
Damit euch bei eurer Städtereise nicht das gleiche Drama passiert: Die Fähre F5 ist ab dem 29. April an den Wochenenden und vom 01. Juni bis zum 02. September täglich im Einsatz (20 Zloty = ca. 4,30 Euro).
In der Nebensaison bleibt euch die Wahl zwischen der Anreise per PKW oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Bus Nr. 106 bringt euch von der Danziger Haltestelle Brama Wyżynna (Hohes Tor) für gerade Mal 3,20 Zloty (70 Cent) zur Westerplatte. Der Bus fährt ’ne ganze Weile, dafür habt ihr die Möglichkeit einen Stop an der Festung Weichselmünde einzulegen.
Zum Leuchtturm kommt ihr mit der Straßenbahn. Nehmt die Nummer 10 und steigt an der Haltestelle “Plac Wolności” in die Linie 5 um.
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Sopot (Zoppot)
Sanft rauscht das Meer im Hintergrund. Ab und an kreischen Möwen auf. Die Sonne scheint, ich sitze am Ostseestrand von Sopot und schaue aufs Meer.
Meinen Rundgang durch das polnische Ostseebad habe ich schon gemacht. Ich bin die Weidenalle zum Platz am Seesteg entlanggeschlendert, habe das Einkaufscenter „Krzywy Domek“ (Krummes Häuschen) gesehen, bin an Klaus Kinskis Geburtshaus vorbeigegangen, habe ein Foto von der Kirche St. Jerzy gemacht und richtig lecker und günstig gegessen.
Die „Molo“ wartet noch auf mich. Seit ihrer Erbauung 1827 hat sich Sopots Hauptattraktion nach und nach den Titel als Europas längster Holzsteg gesichert.
In der Nebensaison ist der Spaziergang über den 511,5 Meter langen Besuchermagnet kostenfrei. In der Hauptsaison kostet der Besuch umgerechnet 2 Euro.
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Jetzt bin ich gespannt, ob eine Städtereise nach Danzig was für euch ist.
Oder wart ihr schon in Danzig?
Erzählt mir davon in den Kommentaren.