Sandstein und Mirabellen sind das Aushängeschild von Metz, der sonnengelben „Mirabellenstadt“ an der Mosel. Das Mirabellenfest hatte ich bei meiner Städtereise um ein paar Wochen verpasst und die Mirabellen nur als Marmelade im Supermarkt aufspüren können. Aber das ist kein Beinbruch und letztendlich auch ein nettes Souvenir.
Diese französische Perle liegt gerade mal gut 70 km von Saarbrücken und somit knapp eine Autostunde von Deutschland entfernt und eignet sich perfekt für einen Städtetrip. Im Nachhinein frage ich mich, warum ich nicht schon früher mal hier war.
Das ändere ich jetzt und stelle euch Metz, die charmante Stadt an der Mosel, vor.
Inhaltsverzeichnis
Sehenswürdigkeiten in Metz
Das imperiale Kaiserviertel
Monument aux Morts
Die Altstadt von Metz
Kathedrale Saint-Étienne
Graoully
Stadtrundgänge durch Metz
Shopping in Metz
Sehenswürdigkeiten in Metz
Das imperiale Kaiserviertel
Am liebsten entdecke ich eine Stadt zu Fuß. Da mache ich bei Metz keine Ausnahme und starte meinen Stadtrundgang am Hauptbahnhof.
Der liegt zum einen nicht weit weg von meinem Hotel, zum anderen war es mein Plan, den Rundgang mit dem imperialen Kaiserviertel der Neustadt zu beginnen, bevor es in die Straßen der Altstadt geht.
Imperial ist ein Wort, was mir nicht oft unterkommt. Superlative sind mir generell etwas ungeheuer, aber hier passt es ganz gut. Von charmanter, französischer Architektur ist der Bahnhof weit entfernt.
Mit seiner steingrauen Fassade und seiner mächtigen Größe wirkt der, während der deutschen Annexion gebaute Bahnhof eher wie ein gut aussehender, spaßbefreiter Türsteher der alten Schule.
Gerade mal ein paar Gehminuten entfernt wartet das renommierte Museum Centre Pompidou-Metz auf kunstbegeisterte Besucher. Mit seiner organisch geformten Fassade und den Räumen voller zeitgenössischer Kunst könnte es keinen größeren Kontrast zum Hauptbahnhof bieten. Ich lasse das Museum links liegen und erkunde lieber das Kaiserviertel weiter. Die Häuser hier sind wirklich wunderschön.
Monument aux Morts
Bevor ich in die Altstadt komme, überquere ich den Square Gallieni. Nach all den dicht bebauten Straßen sticht der Parkeingang mit dem Monument aux Morts richtig hervor. Das Kriegsdenkmal wurde 1918, als Denkmal zur Wiedervereinigung mit Frankreich fertiggestellt.
Wer sich geschichtlich etwas auskennt weiß, dass Elsass und Lothringen über Jahrzehnte hinweg die Nationalitäten wechseln mussten. Das ist am Denkmal nicht spurlos vorbeigegangen. Es wurde immer weiter abgebaut, bis heute nur noch die Frau mit dem toten Soldaten überblieb.
Im Gegensatz zum Kriegsdenkmal ist das Porte Serpenoise wesentlich älter, hat aber ein ähnliches Schicksal hinter sich. Einst als Teil der römischen Stadtmauer errichtet, wurde es umgesetzt, zerstört und in Anlehnung an den Arc de Triomphe neu gestaltet.
Die Altstadt von Metz
Genug der wechselhaften Geschichte und kaiserlichen Straßenzüge und hinein in die Altstadt von Metz, in der sich die sandsteinfarbenen Fassaden aneinanderschmiegen.
Der gelbliche Jaumont-Stein war das Baumaterial schlechthin und beschert der Innenstadt noch heute seinen sanft gelblichen Look. Das Deutsche Tor und die mächtige Kathedrale Saint-Étienne wurden mit diesem Stein erbaut.
Kathedrale Saint-Étienne
Ein Blick in die Kathedrale lohnt sich – selbst wenn ihr mit Kirche und Religion nicht viel am Hut habt. Ein mehr als 41 Meter hohes Gewölbe und so große, farbige Kirchenfenster sieht man nicht alle Tage. Auch von Außen lohnt ein genauerer Blick. Die Fassade ist über und über mit detaillierten Statuen versehen, von denen manche wirklich witzig sind.
Die Kathedrale auf ein Bild zu bekommen ist nahezu unmöglich. Ein super Blick habt ihr vom Stadtteil Les Îles am Platz vor der Opéra-Théâtre de Metz aus.
Temple Neuf
Das absolute Postkartenmotiv wartet aber an der Brücke Moyen Pont, zusammen mit der fotogenen Kirche Temple Neuf und dem typisch fanzösischen Straßenzug an der Mosel.
Graoully
Gar nicht weit von der Kathedrale Saint-Étienne entfernt, baumelt mitten in der schmalen Rue Taison eine große Drachenfigur zwischen den Häusern. Der Drache Graoully gehört zu Metz, wie Pommes zu Belgien. Der Legende nach hauste er unweit der Innenstadt und verbreitete Angst und Schrecken, bis – wie sollte es anders sein – ihn ein heiliger Bischof der Stadt verwies und er von dort an nie wieder gesehen wurde.
So ganz aus den Augen war und ist er nicht, sonst würde die Figur nicht genau in dieser Straße hängen, der Fußballclub FC Metz hätte ihn nicht in seinem Vereinswappen und es würden auch keine Bronzedreiecke dem ihm gewidmetem Stadtrundgang markieren.
Stadtrundgänge durch Metz
Mittlerweile kenne ich die kleinen Bronzedreiecke, die Stadtrundgänge ausweisen, aus dem Elsass, Auxerre und Dijon. Hier in Metz gibt es gleich drei verschiedene Motive, die euch auf unterschiedlichen Wegen zu den Sehenswürdigkeiten bringen.
Die Dreiecke mit dem Drachen Graoully führen euch durch das historische Metz. Von der Cathédrale Saint Etienne, vorbei am ältesten bürgerlichen Gebäude, dem „Hôtel Saint Livier“, bis hin zum Maison des Têtes.
Für einen Spaziergang durch das Viertel Outre-Seille folgt ihr am besten den Darstellungen des Deutschen Tors. Der Weg lotst euch von der Altstadt über den richtig schönen Place Saint Louis bis zum mittelalterlichen Stadttor Porte des Allemands (Deutsches Tor). Abends ist der Place Saint Louis der „Place to be“, also schnappt euch einen Platz in einem der Restaurants und schaut dem Treiben entspannt zu.
Den Spuren der verschiedenen Architekturstile im Kaiserviertel könnt ihr folgen, wenn ihr den Markierungen mit der Abbildung der Turmuhr des Bahnhofes folgt. Die kleinen Dreiecke findet ihr auch in der Innenstadt, aber vor dem Bahnhof habe ich sie vergebens gesucht.
Auf meine Nachfrage in der Touristeninformation hat man mir gesagt, dass leider nicht mehr alle Plaketten vorhanden sind. Im Zentrum der Altstadt macht das nicht so viel aus, da ihr früher oder später eh an den Plätzen und Häusern vorbeikommt. Ab dem Hauptbahnhof im Kaiserviertel haltet euch grob an die Avenue Forch. Wie immer gilt: Ein Abstecher in die Seitenstraßen schadet nie.
Shopping in Metz
Zwischen Rue de Clercs und Rue Serpenoise pulsiert das Shoppingherz von Metz. Hier findet ihr alles von internationalen Modeketten bis hin zu typisch französischer Mode. Im Gegensatz zu Dijon haben die Läden hier am Sonntag nicht geöffnet, dafür ist das dann der beste Tag, um die Gebäude und Straßenzüge entspannt zu erkunden.
Einkaufszentren findet ihr außerhalb des Stadtzentrums. Das Muse liegt direkt neben dem Centre Pompidou und lässt sich super mit dem Stadtrundgang verbinden.
Der Besuchermagnet Waves Actisud liegt dagegen gut 5 km von der Altstadt entfernt. Rundum reihen sich noch allerhand Shops, wie z. B. Möbel-, Deko-, Stoff- oder Sportläden, Supermärkte und Baumärkte. Shoppingliebhaber sind hier bestens aufgehoben.
Foodies sollten sich den Marché Couvert nicht entgehen lassen.
Von Dienstag – Samstag öffnet die Markthalle um 7:00 Uhr morgens ihre Türen und versorgt euch mit regionalen Köstlichkeiten. Zusätzlich gibt es am Samstag den Innenstadtmarkt, der durchaus auch einen Besuch wert ist.
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