Ein verlängertes Wochenende ist immer eine super Gelegenheit die Koffer zu packen und Städte zu erkunden. Diesmal war das Reiseziel Estlands Hauptstadt: Tallinn.
Tallinn kannte ich schon als Teenie – jedenfalls aus den Erzählungen meiner Mutter, die als Jugendliche dort war. Ein paar Jahre später flog meine Schwester hin und berichtete begeistert von der Hauptstadt des nördlichsten, baltischen Staates.
Bis ich an der Reihe war, Tallinn zu besuchen, hat es noch einige Jahre gedauert – im Nachhinein frage ich mich wieso – denn Tallinn ist einfach eine wunderschöne Stadt und definitiv einen Besuch wert!
Inhaltsverzeichnis
Sehenswürdigkeiten in Tallinn
Rund um Tallinns Altstadt – Die Stadtmauer
Kiek in de Kök
Die Dicke Margarete
Alexander-Newski-Kathedrale
Linnahall
Aussichtspunkte in Tallinns Altstadt
Patkuli und Kohtuotsa auf dem Domberg
Der Tallinner Fernsehturm
Sehenswertes außerhalb der Innenstadt
Hoteltipp für Tallinn
Sehenswürdigkeiten in Tallinn
Rund um Tallinns Altstadt – Die Stadtmauer
Gerade mal 500 Meter fehlen heute von der mittelalterlichen Stadtmauer, die mit ihren 20 Türmen einmal rund um die Altstadt führt. Die Türme Nunna, Sauna und Kuldjala kann man heute noch besichtigen und zwischen ihnen auf der Stadtmauer entlang gehen. Viel gibt es darin nicht zu sehen, aber für 2 Euro pro Erwachsenem ist es ein schöner Einstieg in die Geschichte der ehemaligen Hansestadt.
Kiek in de Kök
Wer sich mehr Infos wünscht, dem kann ich einen Besuch im Kanonenturm Kiek in de Kök empfehlen.
Der Besuch im Festungsmuseum ist mit 14 Euro Eintritt kein Schnapper, dafür erwartet euch geballtes, historisches Wissen zur Entstehung der Stadt und ihrer militärischen Geschichte.
Zum Museum und dem gezahlten Eintritt gehören auch die Bastionsgänge mit dem Steinrelief-Museum und der Besuch im Jungfernturm – dem heutigen Museumskaffee.
Die Dicke Margarete
Die Dicke Margarete, das ehemalige Pulverlager, Waffenkammer und auch Gefängnis der Stadt, beherbergt heute das estnische Schifffahrtsmuseum. Von der Dachterasse habt ihr einen schönen Blick über den Hafen und die Altstadt.
Selbst wenn ihr das Museum nicht besuchen wollt, lohnt sich der Weg dahin: Die dicke Margarete ist eins der beiden letzten erhaltenen Stadttore von Estlands Hauptstadt und mit ihrem Durchmesser von 25 Metern und der Höhe von ca. 20 Metern macht sie echt was her.
Alexander-Newski-Kathedrale
Zwiebeltürme und schmucke Details an der prunkvollen Fassade: Die Alexander-Newski-Kathedrale zaubert ein Stück Russland mitten in Tallinns Altstadt und erinnert an die Zeit, als Estland Teil des russischen Zarenreichs war.
Die russisch-orthodoxe Kathedrale steht seit dem Jahr 1900 auf dem Domberg und ist von fast allen Aussichtspunkten der Stadt gut zu sehen.
Linnahall
Diesem Bau werdet ihr über kurz oder lang bei eurer Städtereise durch Tallinn begegnen: Eingekeilt zwischen den Stadtstränden Kala und Linnahalli liegt der langsam verfallende W.-I.-Lenin-Palast für Kultur und Sport – besser bekannt als die Linnahall.
Erbaut wurde dieser beeindruckende Betonklotz, um die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 1980 abzuhalten. Bis 2009 fanden hier regelmäßig Eishockeyspiele statt. Seitdem steht sie leer und die Esten vor der Entscheidung, wie es mit diesem sozialistischen Architekturwunder weitergeht: Abreißen oder renovieren?
Wie auch immer es mit der Tallinner Stadthalle weitergeht: Sie ist nach wie vor ein beliebter Treffpunkt, um sich den Sonnenuntergang anzusehen.
Ich fände es super, wenn man sie aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken würde und hier wieder Eissportevents und Konzerte stattfinden würden – die Linnahall gehört für mich zum Stadtbild und ihrer Geschichte.
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Aussichtspunkte in Tallinns Altstadt
Tallinn hat einige Aussichtspunkte, die sich für einen Besuch und einen Blick über die Stadt lohnen. An denen werdet ihr bei eurem Rundgang zu allen Sehenswürdigkeiten über kurz oder lang von allein vorbeikommen.
Patkuli und Kohtuotsa auf dem Domberg
Am beliebtesten und bekanntesten sind die Aussichtsplattformen Patkuli und Kohtuotsa auf dem Domberg. Von ihnen aus habt ihr einen super Blick auf die Stadtmauer und den neuen Hafen. Beide Aussichtsplätze liegen nur ein paar Meter auseinander und sind kostenfrei.
Zu den kostenlosen Aussichtspunkten gehört auch der Platz der Türme (Tornide väljak). Hier könnt ihr die Stadtmauer mit sieben Wehrtürmen in ihrer vollen Schönheit bewundern.
Die Wendeltreppe der Olaikirche führt euch in der Sommersaison 272 Stufen auf ihren 124 m hohen Turm. Von hier oben aus habt ihr einen fantastischen Rundumblick über Tallinn.
Der Tallinner Fernsehturm
Wie die Stadthalle Linnahall, wurde auch der Tallinner Fernsehturm eigens für die Olympischen Sommerspiele 1980 erbaut. Während die Linnahall mittlerweile ungenutzt ist, bietet der Fernsehturm im Stadtteil Pirita einiges an Spektakel: 180° Panoramablick, Außenterrasse im 21. Stock, Blick durch den gläsernen Fußboden der Plattform, ein Kino, einen Souvenirladen ….
Wer auf Adrenalinkicks steht, kann bei gutem Wetter einen Spaziergang auf dem Dachrand in 175 Metern Höhe machen.
Alle, die es ruhiger mögen, können im 1,4 Kilometer entfernten Botanischen Garten die Seele baumeln lassen.
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Sehenswertes außerhalb der Innenstadt
Wenn ihr die Zeit habt, dann schaut euch die Stadtteile rund um die Altstadt an:
Zwischen Küste, Altstadt und Bahnhof, im einst abgeriegelten Grenzgebiet, liegt Kalamaja – Tallinns „Hipsterviertel“ mit den alten Holzhäusern, Industriebauten, Street Art, Estnishen Designshops und dem Fotomuseum Fotografiska.
Etwas weiter außerhalb liegt der Stadtteil Rocca al Mare: Natur, Strand, Tallinns Zoo und das Freilichtmuseum findet ihr hier.
Plattenbau und Sowjetcharme deluxe versprüht der einwohnerstärkste Stadtteil Lasnamäe. Zwischen 1976 und 1991 entstand hier eine riesige Plattenbausiedlung mit rund 650 Häusern. Wer gerne auf Tuchfühlung mit der Sowjetzeit geht, dem kann ich – neben der Linnahall – auch ein Besuch im Museum „Hotel Viru und KGB“ ans Herz legen.
Zwischen Fernsehturm und Innenstadt liegt Kadriorg mit dem Katharinenpalast und dem Kunstmuseum (KUMU) im gepflegten Kadriorg-Park.
Zar Peter der Große hat Kadriorg einst in Auftrag gegeben. Den Charme des 18. Jahrhunderts hat sich dieser Stadtteil mit Springbrunnen, Bächen und landestypischen Holzhäusern bewahrt.
Ich hatte hierfür leider keine Zeit mehr. Ich habe zu spät davon gelesen – also ist das definitiv der erste Punkt auf meiner Liste, den ich besuchen möchte, sobald ich wieder in Estlands Hauptstadt bin.
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Hoteltipp für Tallinn
Beste Lage für euren Städtetrip bietet das Nordic Hotel Forum. Von hier aus sind es gerade mal etwa 150 m bis zum Herzen der Altstadt.
Mir hat die ganze Ausstattung super gefallen. Wer mag, kann nach einem Tag voller Sehenswürdigkeiten die Seele in der hauseigenen Sauna, Dampfbad und dem Whirlpool baumeln lassen. Oder ihr powert euch im Fitnessraum nochmal richtig aus.
Super, war, dass ich dort problemlos ein Mietwagen mieten konnte und den Wagen am nächsten Tag, samt Parkplatz nutzen konnte.
Bei meinem damaligen Besuch in Estlands Hauptstadt habe ich keine Bilder vom Zimmer gemacht. Aber wozu gibt es booking? Klickt einfach auf den untenstehenden Link und schaut euch die Zimmer an. Ich denke, da hatte ich eine gute Wahl getroffen.
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Wart ihr schon mal in Tallinn? Was hat euch begeistert und was habe ich verpasst?
Oder habt ihr bereits die anderen, baltischen Hauptstädte Vilnius und Riga besucht?
Erzählt mir darüber gerne in den Kommentaren.
Dort bin ich durch einen Lufthansa Überraschungsflug gelandet – war auch mein Favorit bei der Auswahl. Man muss mindestens 2 oder 3 Orte auswählen und erfährt dann am Ende der Buchung, wo es hingeht.
Viele Hotels haben Saunen, meins (Kalev) sogar ein richtig großes Schwimmbad.
Lufthansa Überraschungsflug klingt spannend. Sowas habe ich noch nicht ausprobiert. Wie hat Dir Tallinn gefallen?
Ich fand es sehr schön und möchte nochmal hin.
LG Frauke